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Leserbrief: Besuch beim preußischen Staatsmanns und Gelehrten Wilhelm von Humboldt im Schloss Tegel

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 18.08.2018 / 13:04 Uhr von Rolf Gädke
Die Brüder Humboldt, Wilhelm und Alexander, erfreuen sich weltweiter Berühmtheit. Das in Privatbesitz befindliche Schloss Tegel, dass 1766 in den Besitz der Familie von Humboldt gelangte, war am Montag das Ziel der Mitglieder des Burger Freundeskreises Carl von Clausewitz bei ihrem Tagesausfluges.

Ein Juwel von Schinkel

Als Vorboten stehen an der Straße zum Humboldt-Schloss ein Meilenstein sowie ein Gedenkstein für Gottlob Johann Christian Kunth, dem Erzieher der Humboldt-Brüder.

Das Humboldt-Schloss, das Elternhaus der Brüder Humboldt und Wohnhaus von Wilhelm von Humboldt, bewahrt im Äußeren wie im Inneren den Geist und die Kultur des Beginns des 19. Jahrhunderts. Nach dem Tod seiner Mutter Marie-Elisabeth von Humboldt übernahm Wilhelm von Humboldt im Jahr 1797 das Anwesen. Den Herrensitz ließ Humboldt 1820 nach Plänen Karl Friedrich Schinkels im Stil des Klassizismus umgestalten.

Mit Eintritt in das Vestibül, das im Stil eines altrömischen Atriums mit einem Brunnen in der Mitte gestaltet ist, begann unsere Führung mit der Schlossherrin Frau von Heinz in diesem historischen Gebäude. Über die Sternentreppe ging es zu den Sehenswürdigkeiten in die 1. Etage. Zu Gesicht bekamen wir unter anderem den Antikensaal, das Blaue Turmkabinett, den Blauen Salon nebst römischen und griechischen Skulpturen und Gipskopien, alten Möbel und Familienbilder. Die antiken Skulpturen und Abgüsse, die Wilhelm und Caroline von Humboldt vor allem während ihrer Jahre in Rom erworben hatten, zogen uns Besucher in ihren Bann.

Ein ganz besonderer Raum im Inneren der Schlossanlage ist der Antikensaal, der mit Kunstwerken bedeutender klassizistischer Bildhauer bestückt ist. Die Wände sind gemalte Marmorimmitationen, aber auch die Kassettendecke ist ebenfalls nur gemalt. Im Antikensaal gibt es noch eine Besonderheit, auf die uns die Schlossherrin aufmerksam machte, eine Gipsskulptur ließ sich in Fensterrichtung drehen. Die weitgehend erhaltenen Räume spiegeln die Gedankenwelt der Humboldts und sind ein eindrucksvolles Beispiel für die lebendige Aneignung der Antike in jener Zeit.

Wir, die Mitglieder des Burger Freundeskreises Carl von Clausewitz erlebten eine kompetente und sehr interessante Führung durch die Schlossherrin Frau von Heinz.

Rolf Gädke
Mitglied Burger Freundeskreis Carl von Clausewitz

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