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Genthiner Bürgermeister Günther zu Abrissstopp: "Johanniter sind kein Wohlfahrtsverein"

Theater
  • Erstellt: 17.07.2018 / 19:00 Uhr von mz
Das ehemalige Genthiner Krankenhaus steht seit heute unter Denkmalschutz. Wir haben dazu ein exklusives Interview mit dem Bürgermeister der Stadt Genthin, Matthias Günther für euch angefragt und die Antworten vor wenigen Minuten vom Stadtoberhaupt erhalten:

Matthias Günther:
" Vorab muss man sagen, dass dieses ein glücklicher Tag für Genthin ist, denn die Prüfung der Landeskonservatorin ergab, dass der historische Teil des Genthiner Johanniter Krankenhauses für die Nachwelt erhalten werden muss, da historische, kulturell-künstlerische und städtebauliche Denkmalswerte vorliegen. Somit wurde ein ungeprüfter Abriss in letzter Minute verhindert."

Meetingpoint JL:
Durch wen wurde ein Antrag auf Denkmalschutz gestellt?
Matthias Günther: "Gemäß unserer Pressemitteilung kamen die Anfragen aus verschiedenen Quellen: Bürgermeister der Stadt Genthin, MdL Olaf Meister sowie der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Jerichower Land, bei der wiederum mehrere Bürgeranfragen eingegangen waren."

Meetingpoint JL:
Haben am Vor-Ort-Termin die Johanniter als Eigentümer teilgenommen? Falls nicht, weshalb wurden sie nicht eingebunden?
Matthias Günther: "Ein Mitarbeiter der Johanniter führte die Besichtigungsgruppe über das Gelände und durch die relevanten Gebäude."

Meetingpoint JL: Werden die Johanniter Ihre Pläne in Genthin nun aufgeben? Welche Investitionen mit wie vielen Arbeitsplätzen waren vorgesehen?
Matthias Günther:
"Die GmbH Johanniter sind kein Wohlfahrtsverein, sondern ein Unternehmen mit Gewinnerzielungsabsicht. Und wenn es Kapazitätsbedarfe in Genthin gibt, dann werden diese von den Johannitern oder einem der vielen Mitwerber früher oder später gedeckt. Man kann das gerne mit Supermärkten vergleichen. Was die Johanniter vorhaben, sollte MP direkt bei den Johannitern erfragen – ich wurde mit meiner Anfrage vom 14. Juni auf einen Termin Mitte August vertröstet."

Meetingpoint JL:
Welches Ziel verfolgt die Stadt? Was wird aus den Gebäuden werden? Welche Nutzung empfiehlt die Stadt? Will die Stadt das Objekt von den Johannitern erwerben?
Matthias Günther: "Die Stadt braucht wieder mehr Zuversicht und Identifikation. Zur Identifikation gehören Bauwerke, die die Stadt entscheidend prägten, wie den Wasserturm, das Rathaus oder auch das Johanniter Krankenhaus, welches hier das älteste und vielleicht sogar geschichtsträchtigste Gebäude ist. Es ist neben dem Grund im Besitz der Johanniter, so ist es an ihnen, über die Nutzung zu verfügen. Reichlich Platz für neue Gebäude wäre auch noch nach Abriss des neuen mittleren und älteren hinteren Gebäudes vorhanden. Die Stadt steht für Gespräche, auch kurzfristig, zur Verfügung."

Bilder

Foto: Matthias Günther
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