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Größter Arbeitgeber in Magdeburg will 800 Jobs streichen

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 15.08.2018 / 16:57 Uhr von mz/pm
Der Windanlagenhersteller Enercon, einer der größten Arbeitgeber in Magdeburg, will bundesweit fast 800 Arbeitsplätze abbauen. Nach derzeit bekannter Planung der Geschäftsführung sollen in Magdeburg rund 130 Arbeitsplätze bei Enercon gestrichen werden.Das teilte die IG Metall am Nachmittag mit.

Die IG Metall warnt vor einem unüberlegten Kahlschlag und mahnt die Suche nach Alternativen zu Massenentlassungen an. Dazu sollte heute ein Runder Tisch mit Enercon im niedersächsischen Wirtschaftsministerium stattfinden. Diesen hat Enercon nun kurzfristig abgesagt. Die IG Metall ist der festen Überzeugung, dass die Beschäftigten bei WEC Turmbau das Know-how besitzen, auch andere Betonteile als ausschließlich Türme für Windkraftanlagen herstellen zu können. In diesem Zusammenhang verurteilt Axel Weber, 1. Bevollmächtigter der IG Metall in Magdeburg, die Haltung der Enercon-Geschäftsführer, sich nicht am Runden Tisch des niedersächsischen Wirtschaftsministers beteiligen zu wollen.

„Es ist ein Unding“, so Weber, „dass ein Großunternehmen wie Enercon über Jahre hinweg Fördermittel in Millionenhöhe von den Ländern abgreift und dann nicht bereit ist, mit Politik, Betriebsräten und Gewerkschaften über die Folgen ihrer geplanten Massenentlassungen auch nur zu reden.“

Sollte diese Haltung so bleiben, dürfte Enercon künftig keinerlei Förderung durch die öffentliche Hand mehr erhalten, fordert Weber von der Politik.

Enercon lässt es nach Kenntnis der IG Metall nicht zum ersten Mal an Gemeinsinn und Respekt gegenüber den Beschäftigten und deren Familien fehlen. Betriebsräte und IG Metall haben heute in Magdeburg weitreichende Verabredungen zum Umgang mit der bevorstehenden „Betriebsänderung“ getroffen.

„Wir werden den geplanten Stellenabbau nicht ohne Widerstand hinnehmen“, sagte Andreas Dittmar, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei WEC Turmbau in Magdeburg. „Als Erstes werden wir die Beschäftigten in einer Betriebsversammlung am 20.08.2018 über unsere Möglichkeiten und Pläne informieren.“

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