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Leserbrief: Mit dem Rad auf Entdeckungstour durch das Jerichower Land

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 14.07.2018 / 14:01 Uhr von Stephan Meisel
In der vergangenen Woche organsierte der Kinder und Jugendtreff „U27“ gemeinsam mit Streetworkerin Katja Treffky (Projekt Fahrradwerkstadt „Radwechsel) eine einwöchige Fahrradtour durch das Jerichower Land, die sich in fünf Etappen unterteilte.

Am Montag dem 2. Juli startete die Gruppe bei herrlichem Sonnenschein und mit voller Freude die erste Etappe (33,6 km) in Richtung Parey. Die Strecke führte die Kids zunächst nach Niegripp, von wo aus sie auf dem Elberadweg wechselten, entlang der idyllischen Elbauen nach Blumenthal. Leider konnte man im diesen Abschnitt die Idylle der Landschaft nicht im vollen Umfang genießen, denn hier erwies sich die Strecke als eine große Herausforderung. Die Wege waren nur zum Teil oder gar nicht befahrbar, sodass die Fahrradgruppe oft auf alternative Routen ausweichen musste.

In Parey angekommen begrüßte das Jugendhaus Parey Team in freudiger Erwartung seine Gäste. Nach einer kleinen Pause und nach dem sich die Kinder die Quartiere bezogen haben, stand als nächstes eine Abkühlung im Pareyer See auf dem Programm. Highlight des Tages war der Besuch der Kirche „Heilige Dreifaltigkeit“ in Parey. Hier begrüßte Pfarrer A. Breit seine Besucher*innen auf musikalische Art mit einem kleinen Ständchen auf der Gitarre. Nach dieser herzlichen Begrüßung folgte ein Rundgang durch die evangelische Kirche, bei dem Pfarrer A. Breit spannendes über die Historie der Kirche erzählte. Sehr erstaunt waren die Kinder, als er ihnen von Gruft der Familie Plothe erzählte. Diese konnten die Kinder sogar begehen und die Familiengräber besichtigen. Auch hier erzählte Pfarrer A. Breit spannende Geschichten aus ihren Lebzeiten. Zum Abschluss der Führung durften die Kinder sogar einmal auf der von 1912 erbauten Orgel spielen. Hierbei entdeckten einige Kids ihr musikalisches Talent. Abschließend wurde der erste Tour-Tag im Jugendhaus Parey mit einem leckeren Abendessen in gemütlicher Runde verbracht.

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es am nächsten Tag den Elberadweg weiter Richtung Jerichow (16 km) entlang, wo die Gruppe einen ereignisreichen Nachmittag im Kloster Jerichow verbrachte. Auf dem Programm stand eine Führung durch das Kloster, bei der die Kids von Frau C. Graf viel über die Geschichte des Klosters und über das Alltagsleben der hier lebenden Menschen erfuhren. Eines der Besonderheiten der Klosteranlage ist der Braille-Garten. Hier können die Besucher*innen mit Hilfe der Blindenschrift und über die verschiedensten Gerüche die Kräuter erkunden. Der Höhepunkt des Tages war die gemeinsame Herstellung von Kräuterbutter. Aus frischen Kräutern wie Dill, Fenchel, Petersilie, Schnittknoblauch uvm. des Klostergartens, die, die Kinder zuvor in Anleitung von Frau Maldofski sammeln durften, stellten die Kinder eine köstliche Kräuterbutter her. Diese durfte natürlich auch probiert werden. Frau Maldofski verteilte hierfür leckeres Baguette zum Belegen. Dabei berichtete sie, wie der Anbau von Kräutern zu einer festen Tradition im Kloster wurde und wie vielfältig die Anwendungsmöglichkeiten der Heilkräuter sind. Nach diesem erlebnisreichen Nachmittag ging es auf zum Jerichower Jugendclub. Auch hier wurde das Fahrrad-Team sehr herzlich begrüßt. Hier bieteten sich verschiedene Freizeitaktivitäten wie z.B. Tischtennis und Volleyball für alle Kinder, die noch Power in sich hatten an.

Die Dritte Etappe führte die Gruppe nach Tucheim (45 km). Auf halber Strecke stärkte sich die Fahrrad-Gruppe bei einem reichlichen Mittagessen in der Nudel Longe. Frisch gestärkt fuhren sie weiter entlang des Telegraphenradweges um ihr Ziel, den Tucheimer Jugendclub zu erreichen. Dort ankommen wartete ein liebevoll gedeckter Essenstisch des Jugendclub-Teams auf die Fahrradgruppe. Nach dem Rundgang durch den Club stand schon der nächste Punkt auf dem Programm. Nach dieser anstrengenden Strecke ging es auf zum Strandbad Lübars. Dort verbrachte die Fahrradgruppe einen lustigen und erfrischenden Nachmittag.

Am Donnerstag ging es nach einem ausgiebigen Frühstück weiter Richtung Friedensau (32 km). Auch dieser Weg war für das ganze Fahrrad-Team eine sehr große Herausforderung. Die Wege bestanden größtenteils aus trockenen Sand und waren mit dem Fahrrad nicht passierbar, sodass eine Strecke von ca. 8 Km überwiegend zu Fuß zurückgelegt werden musste. Aber Aufgeben kam überhaupt nicht in Frage, denn das nächste Ziel motivierte zum Durchhalten. Nach dieser herausfordernden Route wartete schon das nächste Highlight der Woche – der Hochseilgarten in Friedensau. Dort angekommen erklärten die Anleiter*innen des Kletterparks den Kindern, auf was sie beim Klettern besonders achten müssen wie z.B. wie die Gurte an den Körper richtig gesichert werden. Bevor es richtig los ging wurden die Kinder in Zweier- und Dreierteams aufgeteilt und konnten sich an einem Übungsgerüst ausprobieren. Danach ging es in luftiger Höhe zu den Hochseilparcouren. Dort bewiesen die Kinder beim Passieren von wackligen Brücken bis hin zu überkreuzten Seilparcouren viel Geschick und Teamgeist. Nach dem dreistündigen Kletterspaß ging es wieder zurück nach Burg (12 Km).

Hier wurde als Ausklang des Tages ein schöner Grillabend vorbereitet. Nach dem leckeren Essen gönnte sich die Gruppe ausreichend Schlaf für den nächsten und auch letzten Tag. Am Freitag 06. Juli besuchten die unermüdlichen Fahrradfaher*innen zum Abschluss die Landesgartenschau in Burg. Hier erlebten die Kinder umgeben von duftenden und farbenfrohen Blumen abwechslungsreiche Attraktionen. Passend zu der Fahrradtour durch das Jerichower Land besuchte die Fahrradgruppe das „Kultur erleben“-Jerichower Land Haus.

Dort bietete ein Fahrradparcour die Möglichkeit, Strecken virtuell abzufahren. Mit viel Ehrgeiz stiegen die Kids noch einmal auf´s Fahrrad um den Hihgscore von 1,36 min. zu unterbieten. Anhand einer großen Karte vom Jerichower Land konnten die Kinder, die zurückgelegte Strecke Revue passieren lassen. Danach konnten sich die Kinder auf den Kletterspielplätzen austoben und ihr Geschick noch einmal unter Beweis stellen. Insgesamt wurde in dieser Woche eine Strecke von rund 126 km zurückgelegt. Besonders beachtenswert war das Durchhaltevermögen der Kinder, die sich dieser Herausforderung mit viel Freude stellten.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Unterstützern*innen, die es uns ermöglichten so eine wundervolle und erlebnisreiche Fahrradtour zu organisieren.

Einen besonderen Dank richten wir an Manfred Göbel (Jugendclub Parey), Victoria Gronka (Jugendclub Jerichow), Marina Wöhling (Jugendclub Tucheim) für die Bereitstellung ihrer Jugendclubs zur Übernachtungsmöglichkeit, sowie auch an Peter Pollozek (ÖSA-Versicherung), Ikk gesund plus Burg und Sparkasse JL für die zahlreichen Sachspenden, die uns ermöglichten, die Fahrradtour mit Fahrradutensilien auszustatten.

Für die Organisation und Planung der Fahrradstrecken richten wir ein herzliches Dankeschön an Stephan Besthorn (Verkehrswacht JL).

Bilder

Foto: Stephan Meisel
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