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Bürgermeisterwahl in Jerichow: Kandidatin Birgit Albrecht im Interview

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 21.12.2022 / 08:03 Uhr von cl
Am 29. Januar 2023 wird in Jerichow ein neues Stadtoberhaupt gewählt. Wer wird die große Flächengemeinde mit den zahlreichen Ortschaften von Scharteucke bis Schlagenthin in die Zukunft führen? Drei Kandidaten gibt es bisher - heute stellen wir euch Kandidatin Birgit Albrecht (AfD) vor. Auch die 57-jährige Buchhalterin aus Altenklitsche will sich den Herausforderungen im Bürgermeisteramt stellen.

Steckbrief
Mein Name ist Birgit Albrecht. Ich bin verheiratet, 57 Jahre alt, Buchhalter, wohne in Altenklitsche und habe zwei erwachsene Kinder, sowie drei Enkelkinder. Ich betreibe hobbymäßig Kampfsport (Fighting Spirit Burg) und gehe gerne mit meiner Saunagruppe in die Sauna nach Zabakuck. Viele Jahre war ich Trainerin der Volleyball – Mix - Mannschaft vom TSV Brettin Roßdorf und auch als Kassenwart konnte ich dem Verein dienlich sein. Manchmal sieht man mich beim Krippenspiel zu Weihnachten in der Kirche von Neuenklitsche.

Meetingpoint JL: Warum stellen Sie sich als Bürgermeisterkandidatin zur Verfügung und was befähigt Sie als besten Wahl für die Einheitsgemeinde?
Birgit Albrecht: Mich für meine Heimat einzusetzen ist mir einfach eine Herzensangelegenheit. Ich bin verwurzelt und möchte mein Bestes dafür tun, die Region voranzubringen. Als Mitglied im Stadtrat von Jerichow habe ich Einblicke in die Abläufe der Gemeinde und Verwaltung kennengelernt. Hier im Kreistag konnte ich zudem wertvolle politische Erfahrung sammeln.

In meiner beruflichen Tätigkeit, sowohl als Buchhalterin als auch jetzt als Geschäftsstellenleiterin, habe ich gelernt, wie wichtig es ist, meine Aufgaben gewissenhaft und zielstrebig zu verfolgen. Das werde ich auch als Bürgermeisterin für die Einwohner der Gemeinde Jerichow tun.

Meetingpoint JL: Welchen Hürden muss sich die Einheitsgemeinde Ihrer Meinung nach in der Zukunft stellen und wie wollen Sie diese meistern?
Birgit Albrecht: Ganz konkret müssen wir das Abwassergebührensystem (TAV Genthin) angehen, das ist ein großes Problem – hier muss Gerechtigkeit Einzug halten, alle Bürger sollten denselben Abwasserpreis bezahlen. Wir müssen den Ausbau und die Sanierung der Straße von Großdemsin zur B1 vorantreiben, um bei medizinischen Notfällen eine bessere Versorgung bieten zu können. Auch werde ich mich in der Perspektive gegen jedwede Grundsteuererhöhung, die sich auf Grund der neuen gesetzlichen des Bundesgesetzgebers ergeben, einsetzen.

Für Neuredekin, ein Dorf mit fast 20 Kindern, braucht es dringend einen Spielplatz. Das Ehrenamt stärken, Deichsanierung ist ein Thema. Die Aufgabenliste ist lang. Lösen können wir dieses Problem nur über alle Partei- und Ortsgrenzen hinweg. Nur gemeinsam mit den Ortsbürgermeistern, Stadträten und Bürgern können wir die Zukunft in unserer Gemeinde gestalten.

Meetingpoint JL: Welche Maßnahmen würden Sie als Erstes in Ihrer Amtszeit umsetzen wollen?
Birgit Albrecht: Die hervorragende Arbeit von Herrn Harald Bothe auf meine Art fortführen. Ich glaube nicht, dass man hier eine konkrete Reihenfolge festlegen kann oder muss. Ich denke, wir werden mehrere Baustellen auf einmal angehen.

Meetingpoint JL: Wie möchten Sie alle Ortschaften in Zukunft in die Entwicklung der Einheitsgemeinde einbeziehen?
Birgit Albrecht: „Gemeinde kommt von gemeinsam“, das ist für mich der Leitfaden meiner Kandidatur. Und so möchte ich es auch handhaben. Es geht mir in hohem Maße darum, Demokratie zu leben und zu beleben. Dazu gehört auch, sich mit allen an einen Tisch zu setzen und verschiedenen Perspektiven anzuhören. Die Ortschaftsräte werden ihren Teil dazu beitragen.

Meetingpoint JL: Welche Auswirkungen hat der Krieg in der Ukraine aus Ihrer Sicht auf die Region?
Birgit Albrecht: Der Ukraine-Krieg und die uns selbst massiv schadenden, unnötigen Sanktionen werden die Verbraucherpreise und Kraftstoffe weiter in die Höhe treiben. Die Inflationsrate in Deutschland ist so hoch wie nie. Insbesondere die Energiepreise dürften durch den Konflikt weiter steigen. Wir fordern daher auf Bundesebene den Einsatz für Friedensverhandlungen und die (Wieder-) Inbetriebnahme der Gaspipelines. Weiterhin kann man mit Waffenlieferungen keinen Frieden schaffen. Die Folgen dieser Politik haben wir alle zu spüren. Die ländliche Prägung unserer Region, wo viele Pendler in umliegend Städte fahren, trifft es daher im Besonderen.

Meetingpoint JL: Wie schätzen Sie die (fach-)ärztliche Situation in der Region ein? Gibt es aus Ihrer Sicht genügend Ärzte und wie könnten junge Mediziner für die Arbeit in einer ländlichen Region wie Jerichow motiviert werden?
Birgit Albrecht: Die Menschen hier warten seit Jahren auf eine medizinische Grundversorgung und von einer Facharztversorgung oder Zahnarztversorgung ganz zu schweigen. Ambulante Gesundheitszentren könnten hier kurzfristig Entlastung schaffen. Eine „rund um die Uhr“ medizinische Versorgung ist das Minimum. Die AfD fordert solche Lösungen auf Landesebene seit Jahren, insbesondere für die Stadt Genthin, welche in unserer unmittelbaren Nachbarschaft liegt.

Um medizinisches Fachpersonal in die Region zu locken, bedarf es umfangreiche Anreize. Hier werde ich mich z.B. für ein Arzt-Stipendium, wie Havelberg, einsetzen. Ferner müssen wir attraktiver werden. Dazu gehört eine gute Infrastruktur, Bürokratieabbau, finanzielle Anreize, z. B. Für die Ausstattung der Praxen. Aber auch Schulen, Kitas, Einkaufsmöglichkeiten, Kultur und so weiter.

Meetingpoint JL: Beschreiben Sie bitte kurz, was die Einheitsgemeinde für Sie wirtschaftlich und persönlich ausmacht und welchen Mehrwert alle Einwohner nach dem Ablauf Ihrer Amtszeit spüren könnten?
Birgit Albrecht: Das Jerichower Land und die Menschen hier sind es wert, sich reinzuknien, die Ärmel hochzukrempeln und kräftig anzupacken. Die Region hat viel schlummerndes Potential, sie muss nur aus ihrem Dornröschenschlaf geküsst werden. Dazu will ich beitragen und die Region Jerichow für den Fahrrad-Tourismus besser erschließen und auch für auswärtige Gäste bekannter machen.

Ich habe ja bereits erwähnt, welche weiteren Aufgaben wir zu bewältigen haben. Schaffen wir das, werden das die Menschen sowohl im Alltag als auch im Geldbeutel spüren. Und zwar auf die gute Weise. Ich freue mich aufrichtig, wenn Ihre Wahl am 29. Januar 2023 auf mich fällt.

Bilder

Foto & Quelle: Birgit Albrecht
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Kommentare

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    Hannes Früh schrieb um 22:29 Uhr am 09.07.2023:
    Sehr geehrte Frau Birgit Albtecht, in vielen Dingen stimme ich Ihnen zu.
    Allerdings sehe ich einen Straßenbau zur Verbindung von Demsin in Richtung der B1 als nicht durchführbar an. Naturschützerische Belange und und eine moderne Verkehrspolitik stehen diesem Vorhaben diametral entgegen.
    •  
      nachdenklich schrieb um 13:17 Uhr am 23.12.2022:
      @Pro Frieden:
      Dass man in der Kommunalpolitik vernünftig mit der AfD zusammenarbeiten kann, beweist doch der Bautzener Landrat (CDU) Udo Witschas, der die kommunalen, wichtigen Interessen seiner Bürger über eine fragwürdige Parteiräson stellt.

      Wer Kriegstreiber ist, zeigt sich an unsinnigen Unterstützungen durch bestimmte deutsche Politiker und Parteien mit Kriegsmaterial an fremde, uns nicht tangierende Staaten mit ihren internen Bruderzwistigkeiten auf Kosten von uns Steuerzahlern.

      Die Grüne Bundesaußenministerin Baerbock hat geäußert:„Wir müssen verhindern, dass in Deutschland Kriegsmüdigkeit aufkommt.“ (lt. der Linken Politikerin Amira Mohamed Ali, MdB, 25.6.22)
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        Pro Frieden schrieb um 20:30 Uhr am 22.12.2022:
        Die AfD Leute betonen immer die Meinungsfreiheit, aber sobald man nicht die Fahne in ihre Richtung hängt, ist das "völlig daneben". Jetzt erst Recht! Niemals die Unterstützung einer AfD Kandidatin !
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          Pro Frieden schrieb um 11:32 Uhr am 22.12.2022:
          Jemanden wählen, der den Russlandkrieg gut heisst? Nie im Leben!
          • Chr. Piesker schrieb um 17:32 Uhr am 22.12.2022:
            Noch ein Kriegstreiber, welcher sich noch pro Frieden nennt. Völlig daneben.
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          Ozean schrieb um 19:58 Uhr am 21.12.2022:
          Wenn man für seine Heimat motiviert ist, kann das auch gelingen. Dazu wünsche ich Ihnen Erfolg . Das Anliegen GEMEINSAM gefällt mir.
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            Chr. Piesker schrieb um 16:41 Uhr am 21.12.2022:
            Klar und Präzise in allen Punkten. Frau Albrecht ist in allen Punkten ein Zugewinn in Jerichow.
            Persönlichkeit, Verlässlichkeit und Kompetenz ist jetzt gefragt. Der Bürger sollte sich Birgit nicht entgehen lassen. Andere Kandidaten sind nur besser im Schwafeln.
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              Scholle schrieb um 12:27 Uhr am 21.12.2022:
              Birgit du hast alles auf dem Punkt gebracht.
              Für deine Kanditatur und die Wahl unsere vollste Unterstützung.
              •  
                Chis Archer schrieb um 11:52 Uhr am 21.12.2022:
                Wichtig für unsere Region, dass hier ein gesunder Menschenverstand gewählt wird, der ohne großes Blabla die Arbeit von Herrn Bothe weiterführt. Frau Birgit Albrecht scheint hier ein guter Kandidat zu sein, weil hier Durchsetzungsfähigkeit und Bürgernähe zuhause sind und dies der Stadt Jerichow nur guttut.
                •  
                  Bürger aus einem Dorf schrieb um 11:25 Uhr am 21.12.2022:
                  Auf den Punkt getroffen und sehr Bürgernah geschrieben. Ich wünsche Ihnen viel Glück bei der Bürgermeisterwahl.