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Der Meetingpoint-Feuerwehrcheck: Neuer Kreisbrandmeister Friedrich startet mit Zuversicht ins neue Amt

Interview
  • Erstellt: 29.01.2022 / 07:02 Uhr von aw
Seit dem 01.01.2022 ist Maik Friedrich (45) der neue Kreisbrandmeister im Jerichower Land. Uns hat der Burger im Interview erzählt was für die Zukunft geplant ist und ob er es sich zutraut in die Fußstapfen seines Vorgängers zu treten.

Meetingpoint JL: Jetzt sind sie knapp einen Monat im Amt. Klappt bisher alles und wie funktionierte die Übergabe von Herrn Metscher, ihrem Vorgänger?

Maik Friedrich: „Momentan funktioniert alles sehr gut. Die Zusammenarbeit klappt ohne Probleme, was hoffentlich auch in Zukunft immer so sein wird. Die Übergabe lief auch ohne Probleme. Wir hatten im Vorfeld viele Gespräche, sodass alles reibungslos verlief. Mein Vorgänger und ich haben ja auch arbeitstechnisch und privat ein super Verhältnis. Ob ich in die Fußstapfen treten kann, wird sich zeigen. Ich weiß aber, dass ich mich bei Herrn Metscher immer melden kann.

Wir haben in Zukunft auf jeden Fall viel vor und ich hoffe wir können alle Pläne erfolgreich umsetzen. Ich gebe mein bestes und mich kann man einsatztechnisch auch jederzeit erreichen.”

Meetingpoint JL: Wie ist ihre Geschichte? Seit wann und wieso sind sie bei der Feuerwehr?
Maik Friedrich: „Ich bin seit 1987 dabei. Damals hieß es noch nicht Jugendfeuerwehr, sondern AG Junge Brandschutzhelfer. Dafür wurde damals noch in der Schule geworben und so bin ich mit einem Freund damals in die Feuerwehr eingetreten. Circa 1993 habe ich dann die Ausbildung bzw. Grundausbildung absolviert und konnte daraufhin in die aktive Laufbahn eintreten. Es folgten zahlreiche Aufbaulehrgänge, Ausbildungen zum Atemgeräteträger, Truppführer und so weiter. Seit 2012 habe ich dann an einigen Führungslehrgängen, wie Zugführer, Gruppenführer und Verbandsführer teilgenommen und war seit Dezember 2013 stellvertretender Stadtwehrleiter. Dezember 2019 erfolgte dann der Aufstieg zum Stadtwehrleiter in Burg, bis ich im gleichen Jahr auch stellvertretender Kreisbrandmeister wurde. Und jetzt darf ich mich seit diesem Jahr Kreisbrandmeister nennen.”

Meetingpoint JL: Gab es einen bestimmten Anstoß, dass sie Kreisbrandmeister werden wollten oder wie hat sich das ergeben?

Maik Friedrich: „Bei der Feuerwehr herrscht eigentlich ein stetiger Personalmangel und dann muss man für so eine Führungsposition ja auch noch eine gewisse Motivation und auch Zeit mitbringen. Da wird die Auswahl nochmal knapper. Irgendwann hab ich mich dann bereit erklärt und konnte verstehen, was für ein Mehraufwand das nochmal ist im Ehrenamt. Es war anfangs und ist auch noch sehr stressig, neben Hausbau, Familie, Kind und Arbeit.”

Meetingpoint JL: Sind sie gleichzeitig noch im aktiven Dienst einer Feuerwehr tätig?
Maik Friedrich: „Genau, ich bin auch noch regulär im aktiven Dienst in Burg tätig. Was ja auch gerade mit der Lage während Corona nochmal einiges stressiger macht, aber ich versuche es immer gleichzeitig zu schaffen. Das klappt bisher ganz gut. Also ja, ich fahre auch noch mit auf Einsätze raus.”

Meetingpoint JL: Merken sie in diesem Amt eine andere Anerkennung als vorher? Wird das Amt vergütet?

Maik Friedrich: „Führungskräfte bekommen für den Mehraufwand den sie leisten noch eine kleine Aufwandsentschädigung. Eine andere Anerkennung ist jetzt nicht zu spüren, aber ich merke immer wieder, wie wichtig es ist, dass die eigene Familie einem den Rücken stärkt. Sonst wäre dieses Ehrenamt nach der Arbeitszeit zeitlich gar nicht möglich.”

Meetingpoint JL: Welche Probleme stehen ihnen aktuell bevor bzw. was steht gerade ganz oben auf ihrer To-Do-Liste?

Maik Friedrich: „In erster Linie versuchen wir aktuell, dass die Stadt- und Gemeindewehrleiter noch enger zusammenarbeiten. Die Zusammenarbeit funktioniert jetzt schon ganz gut, aber das sind natürlich alles Kontakte, die immer aktiv gepflegt werden müssen, auch damit man weiß, wo der Schuh drückt. Ansonsten sind durch Corona auch einige Lehrgänge und Ausbildungen ausgefallen, die wir jetzt auf allen Ebenen nachholen wollen. Wir wollen natürlich auch neue Gesichter anwerben - auch für die Führungsebene - und wir plädieren da auf Freiwilligkeit. Einige neue Fahrzeuge sind in nächster Zeit sicher auch im Gespräch. Ebenso der Ausbau von Gerätehäusern, um alle Einsätze vernünftig abzuarbeiten. Ansonsten bin ich dabei alle anfallenden Baustellen kontinuierlich abzuarbeiten.”

Meeting Point JL: Was wünschen sie sich von und planen sie für die Zukunft?
Maik Friedrich: „Für mich ist wirklich das Wichtigste aktuell den Zusammenhalt der Wehren gewährleisten und die Pflege des Ehrenamts. Ich bin jetzt schließlich für 90 Ortswehren mit ca. 1800 aktiven Mitgliedern verantwortlich. So fahre ich dann auch, wenn es zeitlich machbar ist, zu einzelnen Veranstaltungen der kleineren Wehren, besuche Führungsausbildungen und Übungen, kümmere mich um alte Kontakte und lerne neue Kameraden kennen. All das erleichtert letztlich die Zusammenarbeit aller, wenn man sich auch auf persönlicher Ebene schon kennt.

Und wie gesagt gilt es auch immer neue Gesichter anzuwerben und neue Leute zu gewinnen. Dafür gestalten wir auch die Dienstabende so spannend wie möglich, wollen uns technisch immer gut aufstellen, damit wir eben auch die jüngeren für das Ehrenamt begeistern können.”

Meetingpoint JL: Haben sie ein Ziel, wie lange sie dieses Amt schmücken möchten und gibt es noch etwas, was sie unseren Leserinnen und Lesern mitgeben möchten?

Maik Friedrich: „Ich halte auf jeden Fall so lange durch, wie ich gewünscht bin und auch die Gesundheit es zulässt. Moment sehe ich da bei beidem aber kein Problem. Ja und was ich eigentlich allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern mitgeben kann ist: vernünftig handeln in allen Lebenslagen, wenn nötig immer eine Rettungsgasse bilden und dabei Rücksicht auf die Einsatzkräfte nehmen. Generell ein vernünftiges, respektvolles Miteinander wünscht sich jede Rettungskraft!”

Bilder

Archivfoto: Der neue Kreisbrandmeister aus dem JL Maik Friedrich (Mitte)
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