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Rettungsgassen und Schlangen im Wohnzimmer: Die Feuerwehr Burg

Theater
  • Erstellt: 10.07.2021 / 09:01 Uhr von aw
Wer kommt, wenn wir in Burg den Notruf 112 wählen? Dieser Frage sind wir nachgegangen und haben die Freiwillige Feuerwehr in Burg etwas näher kennengelernt. Jens Wiedemann, der Ortswehrleiter, verriet uns Fakten und Details rund um skurrile Einsätze und die Zukunft der Feuerwehr.

Meeting Point JL: Seit wann besteht die Feuerwehr in Burg und wie viele Mitglieder hat sie aktuell?

Jens Wiedemann: Die Feuerwehr in Burg wurde 1872 gegründet, das heißt wir feiern nächstes Jahr sogar großes Jubiläum. Dann gibt es uns schon 150 Jahre. Mitglieder haben wir zur Zeit, da schau ich mal in die Statistik, 40 aktive Einsatzkräfte, davon vier Frauen, 16 Jugendliche, davon drei weiblich, 6 Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung und 9 Kameraden und Kameradinnen, die sich aktuell in der Ausbildung Truppmann Teil 1 befinden.

Meeting Point JL: Wie viele Einsätze gab es dieses Jahr bisher und ist dabei einer besonders in Erinnerung geblieben?

Jens Wiedemann: Bisher sind wir für 113 Einsätze rausgefahren dieses Jahr. Da waren auch große Sachen dabei, die man nicht so schnell vergisst. Erst vor Kurzem war ein Brand im Gewerbegebiet. Häufig sind wir auch bei Autounfällen auf der Autobahn oder für Türöffnungen unterwegs. Also im Großen und Ganzen kann man sagen, dass wir zu fast allem gerufen werden, für Brände aber auch für technische Hilfeleistungen und Waffenfunde. In Erinnerung ist mir auch der spektakuläre Einsatz im Niegripper See geblieben, da gab es eine riesen Ölverschmutzung. Was auch noch nicht alltäglich war dieses Jahr war eine Schlange in einer Wohnstube – zum Glück eine einheimische ungefährliche, aber der Schreck war groß.

Eigentlich gibt es nichts, was wir noch nicht erlebt haben.

Meeting Point JL: Sie sprachen von einer Jugendfeuerwehr. Wie viele Kinder und Jugendliche kommen denn regelmäßig zu Übungen? Reicht der Nachwuchs aus, um die Feuerwehr zukünftig zu unterstützen?

Jens Wiedemann: Es sind aktuell 16 Jugendliche bei der Jugendfeuerwehr, die regelmäßig zur Ausbildung kommen. Nun musste die Ausbildung aber natürlich wegen Corona pausieren, jetzt sind wir aber wieder voll dabei und treffen uns einmal die Woche. Dafür sind unsere Jugendwarte zuständig, der Herr Lotsch und Herr Zimmermann machen da eine tolle Arbeit mit den Jugendlichen.

Für Nachwuchs ist also gesorgt – 16 Jugendliche sind schon ordentlich. Wir können ja nur hoffen, dass die jungen Leute auch nach der Schule dabei bleiben und die Feuerwehr in ihre Zukunftsplanung mit aufnehmen.

Meeting Point JL: Sind für diesen Sommer noch Veranstaltungen geplant oder habt ihr bestimmte Traditionen, die ihr noch durchführt?

Jens Wiedemann: Bisher ist nichts geplant, da wir aufgrund der Situation erst mal alles auf Eis gelegt haben. Ende des Jahres wird es wahrscheinlich einen Kameradschaftsabend geben, da können dann auch alle mal ihre Partnerinnen und Partner mitbringen.

Meeting Point JL: Ist das Team für kommende Einsätze im Sommer gut vorbereitet oder fehlt es bspw. an Ausrüstung o.ä.?

Jens Wiedemann: Wir haben erst ein neues Tanklöschfahrzeug bekommen und sind auch gerade mitten in der Beschaffung von zwei weiteren Neufahrzeugen. Technisch sind wir also auf einem sehr guten Weg für einen sicheren Sommer.

Meeting Point JL: Haben Sie noch einen Tipp für die Bevölkerung, wie, vor allem im Sommer, Brände verhindert werden können?

Jens Wiedemann: Was wir immer wieder sehen, was schnell schief gehen kann, ist das Abflämmen von Unkraut. Obwohl das in Stadtgebieten sogar verboten ist geht da immer Mal eine Hecke mit in Brand. Aber auch die üblichen Dummheiten im Sommer wie bei der Autofahrt die Zigarette in den Wald oder auf ein Feld schmeißen oder auch den Grill unbeaufsichtigt lassen, dass kann alles schnell in die Hose gehen.

Was für uns das ganze Jahr wichtig ist, dass die Leute auf der Autobahn wissen was eine Rettungsgasse ist und wir so sicher und schnell wie möglich zum Unfallort kommen und Hilfe leisten können.

Bilder

Foto: Feuerwehr Burg
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