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Pferd in Möcken wurde nicht von einem Wolf getötet

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 22.10.2020 / 18:29 Uhr von rp/pm
In Möckern war Ende September eine tote Stute auf einer Koppel aufgefunden worden, wir berichteten [Klick]. Doch, wie heute nun Experten des Wolfskompetenzzentrums auf Anfrage des Meetingpoints mitteilten, war KEIN Wolf für den Tod der Stute zuständig, sondern:

Ines Wahl vom Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt teilte dazu mit:

Das Wolfskompetenzzentrum des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (WZI) wurde am 27. September 2020 zur Begutachtung eines toten Pferdes nach Möckern gerufen. Ein Mitarbeiter war am gleichen Tag zur Rissbegutachtung vor Ort.

Das Pferd wies oberflächliche Fraßspuren, aber keine tieferen Bissverletzungen auf. Deshalb – und aufgrund der Wetterverhältnisse – war eine Sicherstellung von DNA nicht erfolgversprechend oder sinnvoll. Um das Pferd genauer zu untersuchen, wurde der Kadaver zum Fachbereich Veterinärmedizin des Landesamtes für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt (LAV) in Stendal transportiert.

Die dort weitergeführte Rissbegutachtung durch Mitarbeiter des WZI erbrachte ebenfalls keine Anzeichen für eine Wolfsbeteiligung am Tod des Tieres, so dass das eine Wolfsbeteiligung ausgeschlossen wurde.

Zur Ermittlung der Todesursache wurde eine ausführliche pathologische Untersuchung durch die Tierärzte des Landesamtes für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt (LAV) durchgeführt. Dabei wurde eine krankhafte Abmagerung in Kombination mit einer Beeinträchtigung des Herz-Kreislauf-Systems und der Atemfunktion als Todesursache festgestellt.

Des Weiteren litt das Pferd unter einer Darmentzündung mit Parasitenbefall. Die oberflächlichen Fraßspuren am Kadaver sind nach dem Tod entstanden. Laut Einschätzung der zuständigen Veterinärbehörde ist der Zustand der Stute nicht auf den Tierhalter bzw. dessen Haltungsbedingungen oder -management zurückzuführen.

Pferd mit Verletzung am Bein
Am 1. Oktober 2020 wurde dem WZI erneut ein Fall gemeldet, bei dem ein weiteres Pferd aus der Herde Verletzungen am Vorderbein im Bereich der Fesseln aufwies. Auch hier waren Mitarbeiter des WZI am gleichen Tag zur Begutachtung vor Ort. Es konnten an der Verletzung erfolgreich DNA-Proben genommen werden.

Durch die DNA-Analyse im Referenzlabor Senckenberg in Gelnhausen wurde ein Hund genetisch nachgewiesen. Untersucht wurden außerdem Fellreste, von einem Stacheldrahtzaun, die als Marderhundhaare identifiziert wurden. Dass diese mit der Beinverletzung des Pferdes in Zusammenhang stehen, ist jedoch unwahrscheinlich.

Ein Wolfshybrid kann ebenso als Angreifer des Tieres ausgeschlossen werden, sagte Ines Wahl auf Anfrage des Meetingpoints.

Bei einem Verdacht auf Wolfsriss sollte in jedem Fall das WZI informiert werden, damit zügig eine Begutachtung erfolgen kann. Alle Übergriffe, die beim WZI gemeldet und anschließend begutachtet wurden, sind in der Rissstatistik des Landesamtes für Umweltschutz einsehbar.

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