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Stute bei Möckern wurde untersucht – Der Wolf ist noch im Rennen

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 02.10.2020 / 07:39 Uhr von rp
Erneut wurde gestern Vormittag dem Wolfskompetenzzentrum eine Stute mit einer blutigen Wunde bei Möckern gemeldet. Erst am Samstag ist eine Stute auf derselben Wiese, aus bisher ungeklärter Ursache, tot aufgefunden worden. Dann der gestrige Schock,

die Freundin vom Koppelbesitzer Florian Zedschak, die aus Angst vor Repressalien nicht genannt werden möchte, stellte an einem der beherbergten Pferde eine blutige Wunde an dem Vorderbein fest. Dabei war ihr bei der Ankunft bereits klar, dass etwas nicht stimmte. Die Pferde standen gedrungen beieinander und waren sichtlich nervös.



Sofort hatte sie das Wolfskompetenzzentrum in Iden kontaktiert, dass sich gleich mit drei Mitarbeitern, aus der Altmark, auf den Weg machte. Wohlmöglich wollte man so zeigen, dass man den Fall nicht auf die leichte Schulter nimmt. Dabei nahmen sich die Beauftragten des WZI der Sache ruhig und sichtlich strukturiert an. Zuerst nahm man die verletzte Stute in Augenschein. Hier wurde auch auf bitten der Besitzerin eine zweite DNA-Probe genommen, damit die Besitzerin selbst auch eine DNA-Analyse in Auftrag geben kann.

Mit der zusätzlich genommenen Referenzprobe wurden somit insgesamt drei Abstriche gemacht. Dabei erklärte Julia Kamp vom WZI, dass man hierbei eine spezielle Lösung verwendet, die den Speichel des Wolfes zuverlässig für den Abstrich löst.

Aber auch danach ging man allen weiteren Hinweisen nach und lief sogar die weitläufige Koppel ringsum ab, um eventuell noch weitere Spuren zu entdecken.

Dabei wurden zwar keine neuen Spuren entdeckt, aber dennoch macht ein zusätzlicher Fund der Besitzer weitere Hoffnung. Neben den DNA-Proben wurde auch ein Büschel Fell für eine DNA-Untersuchung sichergestellt. Dieses Büschel könnte von einem Wolf stammen und hing an der obersten Reihe des Stacheldrahtzauns. Auch markant war an dieser Stelle ein offensichtlicher Trampelpfad. Da der Trampelpfad nicht erst kürzlich entstanden sein kann, muss er nicht vom Wolf genutzt worden sein, hier wird sicherlich die Fellprobe Aufschluss geben.

Wie die Freundin vom Koppelbesitzer Florian Zedschak uns berichtete, sind hier auch vermehrt Wildschweine unterwegs. Auch die am Dienstagabend gefundenen Spuren im anliegenden Maisfeld wurden durch die Mitarbeiter des Kompetenzzentrums dokumentiert. Leider waren diese Spuren nicht eindeutig, hier hat man zwar eine lange Strecke mit Abdrücken entdeckt, dennoch können diese Spuren aufgrund fehlender Merkmale von einem Hund stammen. Zwar passen die Spuren teilweise zum Laufverhalten des Wolfes, dennoch fehlen eindeutige Abdrücke, wie uns Julia Kamp vom WZI, vor Ort erklärte.

Trotz allem haben die Pferdebesitzer Angst

Laut Aussage der Freundin Zedschaks, halten befreundete Jäger so lange wie möglich auf den umliegenden Hochständen Wache. In den letzten Nächten saßen sie sogar bis 1 Uhr nachts, dennoch müssen auch Jäger irgendwann mal schlafen. Danach ist also keiner hier und wir wissen nicht was passiert, dadurch bekommen wir nachts vor Sorge kaum ein Auge zu, so die Freundin.

Insgesamt stehen auf der Koppel 10 Pferde und ein paar Ponys, die Ponys werden in der Nacht für einen besseren Schutz zu den Pferden gelassen. Stehen aber laut Aussage am Tage in einem gesonderten Bereich. Man versucht sich jetzt mittels Bewegungsmeldern, die dann Flutlicht einschalten und zusätzlich mit Wildkameras abzusichern. Das neue Equipment ist zwar noch nicht da, wurde aber bestellt. So haben man in der Koppelgemeinschaft zusammengelegt und bereits 500€ investiert.

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