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Studierende präsentieren „Magdeburger Spuren“ Virtuelles Stadtarchiv: Forschungsergebnisse online vorgestellt

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 16.07.2020 / 07:26 Uhr von Pressemitteilung- Landeshauptstadt Magdeburg
Mit dem Forschungsprojekt "Magdeburger Spuren" will das Stadtarchiv Lücken in der Überlieferung der Geschichte Magdeburgs schließen, die durch die Zerstörung des Ratsarchivs 1631 entstanden sind.

Studierende der Universität Leipzig und der Fachhochschule Potsdam haben sich intensiv an dem Projekt beteiligt. Ihre Ergebnisse werden ab sofort im virtuellen Stadtarchiv der Landeshauptstadt präsentiert.

Die Studierenden waren bereits im September 2019 an einem Workshop im Stadtarchiv beteiligt. Erste Arbeiten für das Projekt wurden nun auf dem Portal www.magdeburger-spuren.de als sogenannte Schaufensterdokumente veröffentlicht.

Die Potsdamer Studierenden erforschten in zwei Seminaren mit Prof. Dr. Michael Scholz Quellen aus dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin-Dahlem. Sie kamen dabei unter anderem dem Aufenthalt des gesuchten Raubritters Nikolaus von Minckwitz 1528 in Magdeburg auf die Spur.

An der Universität Leipzig haben angehende Historiker bei Stadtarchivar Dr. Christoph Volkmar Seminare zur Stadtgeschichte gestaltet. Sie rekonstruierten Magdeburgs Kontakte in die lettische Hauptstadt Riga und erkundeten, wie sich die Belagerung von 1550/51 auf das Leben der einfachen Bürger*innen auswirkte.

"Die Studierenden schätzen die praktische Arbeit mit den digitalisierten Quellen und haben gern die Chance ergriffen, ihre Ergebnisse gleich online im Portal zu veröffentlichen", freut sich Dr. Volkmar und ergänzt: "Magdeburg hat vielerorts in Europa Spuren hinterlassen, denn die Stadt war über Jahrhunderte die bedeutendste Metropole im Osten Deutschlands".

Im Rahmen der "Vorträge zur Stadtgeschichte" erläutert Dr. Jens Kunze in einem öffentlichen Vortrag am 17. November 2020 im Alten Rathaus Interessierten das Projekt und die bisherigen Ergebnisse. Weitere Informationen gibt es auch online unter www.magdeburger-spuren.de.

Das Projekt "Magdeburger Spuren"
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die heutige Landeshauptstadt am 10. Mai 1631 bis auf die Grundmauern zerstört. Dabei verbrannten das Stadtarchiv im Rathaus und die Spruchakten des Schöffenstuhls vollständig. Das Projekt "Magdeburger Spuren" versucht, die dadurch entstandenen Lücken in der städtischen Erinnerung zu schließen: Studierende und Ehrenamtliche ermitteln Magdeburger Spuren in deutschen und europäischen Archiven und machen diese im Anschluss als digitale Dokumente online verfügbar. Durch die virtuelle Zusammenführung von Gegenüberlieferung sind räumlich verstreute und deshalb unbeachtete Quellen erstmals für die Magdeburger Geschichte nutzbar. Stück für Stück entsteht so eine virtuelle Rekonstruktion des zerstörten Stadtarchivs.

Inzwischen sind mehr als 700 neu entdeckte Dokumente mit circa 2.900 hochauflösenden Digitalaufnahmen im Portal zugänglich. Zuletzt kamen Funde aus den Archiven in Wien und Dresden neu hinzu.

Bilder

Magdeburger Spuren, Nr. 667: Die Innungsmeister der Schmiede der Stadt Magdeburg berichten dem Kaiser über ihren Konflikt mit den Schwertfegern, Magdeburg, 23. April 1563 (Foto: Österreichisches Staatsarchiv)
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