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Leserbrief: Endlich mal wieder etwas erleben!

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 09.07.2020 / 15:45 Uhr von Rolf Gätke
Diese Gelegenheit bietet sich am Samstag 11.07.2020. An diesem Tag lädt Rolf Gädke, Mitglied Burger Freundeskreis Carl von Clausewitz, zum Besuch der Clausewitz-Erinnerungsstätte bei freiem Eintritt.

Kleine und große Gäste können in der Zeit von 10.00 – 12.30 Uhr in die Geschichte um Clausewitz Ende des 18. -Anfang des 19. Jahrhunderts eintauchen. Zum 240. Geburtstag von Carl von Clausewitz im Juli zeigen die Mitglieder des Burger Freundeskreises am Samstag in der Clausewitz-Erinnerungsstätte das Werk „Vom Kriege“ – Ausgabe von 1915 – das an Clausewitz erinnert, als Objekt des Monats Juli. Desweiterem können die Besucher etliche neue Exponate der ausgefallenen Sonderausstellung in einer Vitrinen-Ausstellung in Augenschein nehmen. Es werden auch Postwertzeichen zum Thema Befreiungskriege aus einer Privatsammlung präsentiert.

Aber warum gerade diese Ausgabe „Vom Kriege“

Als erstes ein Auszug aus einem Artikel der Neuen Münchener Zeitung (Ausgabe 12.08.1850) Am 16.November 1831 starb der General v. Clausewitz, und bald darauf veröffentlichte seine Wittwe Marie, geborne Gräfin Brühl (Oberhofmeisterin der Prinzessin von Preußen), jenes berühmt gewordene Werk „vom Kriege“ als erstes aus dem reichen literarischen Nachlaß ihres Gemahls. Bis zum Jahre 1835 wurde dasselbe vollständig der Oeffentlichkeit übergeben, und man darf behaupten, daß seitdem eine neue Epoche für die Kriegswissenschaft begonnen hat. In diesen voluminösen Werken (zehn Bände) trat auch ein dozirender Stratege vor das Publikum, aber frei von allem Schematismus: ein Skeptiker, aber von unübertrefflicher Gründlichkeit, und ein Meister in Form und Ausdruck.

Es folgt nun ein Auszug aus einer Publikation:
*Marie von Clausewitz wurde nach dessen unerwarteten Cholera-Tod (1831) zur posthumen Herausgeberin seiner militärischen Schriften - darunter eine unvollendete Theorie Vom Kriege. Diese Schrift ist heute eine der weltweit bedeutendsten Abhandlungen über den Krieg, eines der meistgelesenen Bücher der Welt und in unzählige Sprachen übersetzt.

Da Carl von Clausewitz seine Theorie Vom Kriege erst nach seinem Tod veröffentlicht wissen wollte, legte er eine mögliche Publikation in die Hände seiner Ehefrau – ein Zeichen von großer Liebe und Verbundenheit, von Vertrauen in Maries Fähigkeiten und in ihr Verständnis, dieses Werk entsprechend zu veröffentlichen.

Aus dem tiefen Schatten, den „Preußens geistreichster Soldat“ wirft, tritt nun eine hochgebildete, historisch, kulturell, politisch und militärisch interessierte, sozial engagierte, liebenswerte, lebhafte, eigensinnige und sehr selbständige Frau, die nicht nur unterstützend hinter, sondern vielmehr als eigenständige Persönlichkeit ihrem Ehemann zur Seite stand. *

Die Einführung unserer erworbenen Ausgabe wurde von Grafen von Schlieffen geschrieben. Das Werk wird durch 12 Begleitworten von Persönlichkeiten der damaligen Zeit untermauert. Das interessante daran, eines dieser Begleitworte verfasste General von Woyrsch. Dieselbe Person hielt 1906 bei der Enthüllung des Clausewitz-Denkmals in Breslau die exzellente Rede auf Clausewitz vor dem Kaiser. Ein Teil der Begleitworte war in Sütterlin verfasst, deren Transkription übernahm dankenswerterweise Hans Georg Dräger, unser Spezialist für solche Fälle. Diese Transkriptionen können die Besucher bei Interesse am Samstag selbst lesen.

Der Besuch der Erinnerungsstätte geht nicht ohne die heute gesetzlich vorgeschriebenen Vorkehrungen einzuhalten: so sind z.B die üblichen Abstände einzuhalten, ihre Kontaktdaten beim Eintritt sind zu hinterlegen. Ich bin sicher, dass sich ein Besuch trotz der kleinen und im Alltag geübten Einschränkungen lohnt.

Quellen
Transkription Hans Georg Dräger
Birgit Heitfeld-Rydzik Universitäts- und Landesbibliothek Münster
https://digipress.digitale-sammlungen.de/view/bsb10505784_00295_u001/1?cq

Sammlung sowie Repro Rolf Gädke Rolf Gädke Mitglied Burger Freundeskreis Carl von Clausewitz

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