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Veränderungen im Kirchenkreis: Stellen werden gestrichen// Kirchengemeinden müssen sich zusammenschließen

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 30.06.2020 / 16:15 Uhr von cl
Im Evangelischen Kirchenkreis Elbe-Fläming sind weitreichende Veränderungen geplant. Die Grenzen ursprünglicher Kirchengemeinden werden aufgelöst – Zusammenlegungen von Gemeinden sind nötig geworden. Bereits 2016 hatte der Kirchenkreis notwendige Sparmaßnahmen angekündigt. Die Umsetzung läuft aktuell in einigen Gemeinden und wird bis 2024 schrittweise abgeschlossen. Die Folge:

Stellenkürzungen und immer größere Pfarrbereiche. Es drohen somit starke Einschnitte im Alltag der Kirchengemeinden. Wir haben euch einige Infos zu den geplanten Zusammenlegungen der Kirchengemeinden zusammengestellt:

Geplant sind nach Informationen des Meetingpoints sogenannte „Regionalpfarrämter“. Bei einem Regionalpfarramt bilden die ehemals eigenständigen Gemeinden einer Region ein gemeinsames Pfarramt mit zentraler Verwaltung. Gründe für die Zusammenlegungen sind die sinkenden Gemeindemitgliederzahlen und infolgedessen weniger finanzielle Mittel.

Der Kirchenkreis erstreckt sich größtenteils über das Jerichower Land, es gehören aber auch Gemeinden in Potsdam-Mittelmark, Magdeburg, im Westhavelland in Brandenburg, Anhalt-Bitterfeld und dem Salzlandkreis dazu. Bereits seit 2017 laufen erste Umstrukturierungen im Kirchenkreis, in den kommenden Jahren bis 2024 werden die meisten der Regionalpfarrämter gebildet werden.

Folgende Zusammenlegungen wurden bereits realisiert bzw. sind in Planung:

- Regionalpfarramt Möser (Zusammenlegung der Kirchspiele Elbaue-Lostau, Möser und Schartau-Niegripp), seit 2017 - Regionalpfarramt Fläming-Fiener (Zusammenlegung der Kirchspiele Tucheim bei Genthin, sowie Wusterwitz, Ziesar und Wollin in Potsdam-Mittelmark), seit 2018/19

- Regionalpfarramt Genthin – Parey - Schlagenthin (Zusammenlegung der Kirchspiele Genthin, Parey, Stremme und Nitzahn im Westhavelland, Land Brandenburg), ab 2023 mit Hohenseeden

- Pfarramt Burg; ab 2023 mit Reesen

- Regionalpfarramt Grabow- Möckern; ab 2023 ohne Hohenseeden und Reesen (Zusammenlegung der Kirchspiele Grabow, Möckern, Hohenziatz-Lübars, Ziepel-Zeddenick)

- Regionalpfarramt Gommern- Loburg- Leitzkau (Zusammenlegung der Kirchspiele Gommern, St. Thomas Pretzien bei Schönebeck im Salzlandkreis, Loburg -Leitzkau, sowie der Gemeinden Schora-Moritz und Gehrden bei Zerbst in Anhalt-Bitterfeld)

Stellenkürzungen nötig

Stellenkürzungen werden zum großen Teil erst durch den Ruhestandseintritt einiger Mitarbeiter im Kirchenkreis bis 2024 umgesetzt. Auch Stellen aus den kirchenmusikalischen und gemeindepädagogischen Bereichen werden betroffen sein. Feststeht, dass alle Mitarbeiter der Kirchengemeinden demnächst weitere Wege auf sich nehmen müssen, um die Gemeindemitglieder zu erreichen. Durch die Bildung der Regionalpfarrämter werden die Bereiche flächenmäßig stark vergrößert.

Grund für die Zusammenlegungen: die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) sieht für eine volle Pfarrstelle 1200 Gemeindemitglieder vor. Gerechnet wird bei der Finanzierung mit Gemeindebeiträgen und Kirchensteuern. In Pfarrbereichen, wo diese Zahl nicht erreicht wird, sind Änderungen durch Zusammenlegungen nötig. Bereits im Jahr 2017 hatte der Kirchenkreis Elbe-Fläming öffentlich bekundet, dass nachhaltige Einschnitte nötig sind, um nicht jährlich neu auf Veränderungen reagieren zu müssen.

Kritische Stimmen

Derzeit laufen zum Beispiel in Genthin die Gespräche zur Bildung eines Regionalpfarramtes Genthin-Parey- Schlagenthin, das ab Herbst 2021 die gemeinsame Arbeit aufnehmen soll. Nachhaltige Lösungen stehen nach Informationen des Meetingpoints im Mittelpunkt der Veränderungen. Dennoch werden kritische Stimmen von Gemeindemitgliedern laut, dass es Ängste gebe, dass einzelne kleinere Gemeinden durch die Zusammenlegungen „hinten runterfallen“. Die Pläne für Regionalpfarrämter sind nicht neu und wurden bereits 2017 öffentlich gemacht. Aktuell geht es um schrittweise Umsetzungen. Es bleibt abzuwarten, wie die Umsetzungen funktionieren und in welchem Maß sich das kirchliche Leben dann verändern wird.

Wir bleiben für euch an dem Thema dran und berichten, wie es in den Kirchengemeinden im Jerichower Land weiter geht!

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