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Produktion steht still! Warnstreik bei Burger Küchenmöbel

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 05.02.2020 / 15:10 Uhr von mz
Die Produktion bei der Firma Burger Küchenmöbel steht derzeit still. Die Gewerkschaft IG Metall hat zu einem dreistündigen Arbeitsausstand aufgerufen.

Gefordert wird u.a. die Anpassung an die Tarifverträge der Holz-und Kunststoffindustrie in Sachsen-Anhalt. Mehr dazu [Hier]

Seit dem Mittag (12.30 Uhr) haben sich rund 250 Mitarbeiter des Unternehmens an dem Warnstreik beteiligt, sagte Thomas Waldheim, Gewerkschaftssekretär der IG Metall.

Die Mitarbeiter stehen mit roten Warnwesten auf denen geschrieben steht „Wir streiken“ vor den Werkstoren. Seit dem Beginn des Streiks ist auch die Straße, direkt vor der Firma blockiert.

Weitere Informationen zu dem Streik folgen.

Update, 15.27 Uhr:
Presseinfo der IG Metall:

Nach dem die Geschäftsführung in den vergangenen 2 Verhandlungen keine Bereitschaft zeigte, auf die Forderung der Beschäftigten einzugehen, rief die IG Metall die Früh- und Spätschicht am heutigen Mittwoch, den 05.02.2020 zu einem dreistündigen Warnstreik auf. Thomas Waldheim, von der IG Metall Magdeburg/Schönebeck: „Die Beteiligung am Warnstreik war hervorragend. In den drei Stunden ist keine einzige Küche vom Band gelaufen.

Auch die Beteiligung aus der Verwaltung war sehr gut. Damit zeigen die Kolleginnen und Kollegen gemeinsam, wie ernst es ihnen mit ihrer Forderung der Flächentarifverträge ist. Sie sagen: Keine Küche ohne Flächentarif!“

In einem ersten Angebot hatte die Burger Küchenmöbel GmbH zugesagt, die Löhne und Gehälter zunächst um 3,4 Prozent und in einem zweiten Schritt um weitere 2,4 Prozent anheben zu wollen. Außerdem sind sie bereit, die nächste Lohn- und Gehaltserhöhung im Flächentarifgebiet im Jahr 2022 einmalig zu übernehmen.

Markus Wente, Verhandlungsführer aus der Bezirksleitung Niedersachsen und Sachsen-Anhalt: „Bei dem Angebot lohnt ein zweiter Blick. Der Stundenlohn des Flächentarifvertrages hat sich zuletzt um 42 Cent erhöht. Das Angebot der Burger Küchenmöbel GmbH würde eine Erhöhung von 45 Cent pro Stunde bedeuten. Das ist kein Heranführungsschritt an den Flächentarifvertrag, sondern reine Makulatur.

Die Beschäftigten haben heute deutlich bewiesen, dass sie für den Flächentarifvertrag einstehen. Das Angebot der Arbeitgeberseite würde den jetzigen Abstand aber nur festschreiben. Echte Heranführungsschritte lehnte die Geschäftsführung bislang ab. Deswegen wurde dieser Warnstreik leider notwendig“.

Die nächste Tarifverhandlung findet am Freitag, den 07.02.2020 statt. Markus Wente weiter: „Beide Seiten sind am Freitag in der Verantwortung, ein tragfähiges Ergebnis zu produzieren. Wir sind bereit zu konstruktiven Verhandlungen, an dessen Ende aber der Flächentarifvertrag stehen muss.

Nun liegt es in der Hand des Gesellschafters, Herrn Delf Baumann, eine weitere Eskalation zu vermeiden. Die Beschäftigten jedenfalls haben Entschlossenheit gezeigt. Sie haben bewiesen, dass sie hinter ihrer berechtigten Forderung der Flächentarifverträge stehen.“

Die Einführung der Flächentarifverträge würde eine Erhöhung der Löhne und Gehälter von circa 17 Prozent bedeuten. Die Löhne und Gehälter in Burg sollen daher über einen langjährigen Stufenplan an das Niveau der Flächentarifverträge herangeführt werden. Weitere Arbeitsbedingungen wie zum Beispiel der Urlaubsanspruch oder das zusätzliche Urlaubsgeld wurden in den vergangenen Tarifrunden bereits dem Flächentarifvertrag angepasst.

Muttergesellschaft der Burger Küchenmöbel GmbH ist Bauformat Küchen aus Löhne/Ostwestfalen. Beide Unternehmen beschäftigen zusammen über 1000 Mitarbeiter an zwei Standorten.

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