Am vergangenen Sonntag hatte Rohde im Stadtkulturhaus die Renate-Bergmann-Lesung aufgeführt. Mit der vorhandenen Tonanlage im Stadtkulturhaus konnte man nicht arbeiten, schildert Rohde. Die Anlage sei auf einem Stand von vor Jahrzehnten, so Rohde. Es musste nach stundenlangen Versuchen Fremdtechnik organisiert werden, was wiederum Kosten verursachte und die Gäste vor der Tür, auf Grund des Aufbaus im Nieselregen warten mussten.
„Der Streit zwischen Stadträten, Bürgermeister und Verwaltung über die Finanzierung des Stadtkulturhauses ist für mich als Außenstehenden nicht nachvollziehbar. Es wirkt so, als ginge es niemandem mehr um die Sache oder darum, Genthin in die Zukunft zu führen. Alles dreht sich nur darum, sich gegenseitig Steine in den Weg zu werfen und anderen das Leben schwer zu machen. Ich verfolge das nur aus der Ferne und kann mir kein Urteil erlauben, wer in dem Spiel die Guten und wer die Bösen sind. Es scheint, als ginge es nur ums Verhindern, nicht ums Gestalten. Ich kann nicht erkennen, dass irgendjemand der Streitbeteiligten eine Idee für dieses Haus hat.
Die Verantwortlichen in Genthin müssen ganz allein wissen, ob sie wirklich glauben, die Stadt so in eine Zukunft führen zu können,“ so Rohde. Bei vielen interessierten Gästen war die Verunsicherung so groß, dass sie Rohde anfragten, ob die Lesung im Stadtkulturhaus tatsächlich stattfinden würde.
Rund 100 Gäste blieben deswegen laut Rohde weg. Einnahmen brachen weg. Deswegen zieht der Erfolgsautor, der mittlerweile in der nächsten Woche sein 10. Buch veröffentlicht, seine Konsequenzen und tritt in Zukunft, nach derzeitigen Stand dort vorerst nicht mehr auf. Rohde ist zutiefst traurig, dass er diesen Schritt wählen musste.
Er schrieb: „Ich treffe diese Entscheidung mit mehr als nur einem weinenden Auge, aber es geht nicht anders. Zu verantworten haben das diejenigen, die das Stadtkulturhaus haben vor die Hunde gehen lassen, nicht ich. Ich ziehe nur die Konsequenzen,“ so Rohde.