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Feuerwehrbrunnen sabotiert

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 20.09.2019 / 08:18 Uhr von mz/pm
Ein sogenannter Flachspiegelbrunnen, aus dem die Feuerwehr im Brandfall ihr Löschwasser bezieht, wurde im Ortsteil Fienerode durch Unbekannte sabotiert und damit für die Feuerwehr unbrauchbar gemacht, das teilte der Genthiner Feuerwehrkamerad Michael Voth am Morgen mit.

Regelmäßig werden durch die Einsatzkräfte in den Sommermonaten die insgesamt 55 Brunnen im Stadtgebiet Genthin, mit seinen Ortsteilen Hagen und Fienerode, auf ihre Funktion überprüft. Bei der Überprüfung der vier Löschwasserbrunnen in Fienerode fiel den Kameraden ein Brunnen auf, welcher überhaupt kein Wasser mehr lieferte. Nachdem mögliche Fehlerquellen ausgeschlossen werden konnten und der Brunnen durch den Gerätewart der Feuerwehr Genthin untersucht worden war, erhärtete sich der Verdacht der Sabotage. Die Stadt Genthin erstattete Anzeige gegen Unbekannt.

Zusammen mit der Kriminalpolizei und dem TAV Genthin, welcher eine Spezialkamera zur Verfügung stellte, wurde der Brunnen von innen genauer untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass das Rohr durch einen Fremdkörper komplett blockiert ist. „In diesem Augenblick war uns bereits klar, dass der Brunnen einen Totalschaden erlitten hat“, so Michael Voth, Pressesprecher der Genthiner Feuerwehr.

In dieser Woche wurde mit der Unterstützung des Bauhofes der Brunnen samt Rohr aus der Erde gezogen und weiter untersucht. Nachdem das Rohr gezogen und geöffnet war, zeigte sich ein ca. 1m langer „Pfropfen“, der das Rohr hermetisch verstopfte. Unbekannte haben scheinbar eine „mörtelartige“ Masse in den Brunnen gekippt, die dann ausgehärtet ist.

Der entstandene Schaden wird von der Feuerwehr auf mindestens 6000 € geschätzt.

Sollte es in naher Zeit zu einem Brand in diesem Bereich kommen, müssen die Einsatzkräfte deutlich weitere Wege zurücklegen, die nächsten Brunnen befinden sich in 200 bzw. 450 Meter Entfernung. „Gerade für ein ländlich geprägtes Dorf, wie Fienerode, sind die Brunnen für eine ausreichende Löschwasserversorgung sehr wichtig. Hier gibt es eine enge Wohnbebauung mit Nebengelass und großen Scheunen auf dem Hof.“, so Voth.

Der Pressesprecher kann sich noch gut an einen Einsatz vor fast genau neun Jahren erinnern, als im Dorf eine Halle mit Stroh und Heu in Flammen stand. „Damals wurde das Wasser aus zwei Brunnen gefördert, einer davon war genau der Brunnen, der jetzt scheinbar mutwillig zerstört wurde.“

Das Resümee von Michael Voth fällt sehr bedrückt aus. „Diese Tat ist ein herber Schlag für alle ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Stadt, die jedes Jahr einen Großteil ihrer Freizeit für die Sicherheit der Bürger opfern.“

Wer in der Vergangenheit etwas Verdächtiges an den Löschwasserbrunnen in Fienerode beobachtet hat, wird gebeten sich bei der Polizei in Genthin zu melden.

Bilder

Feuerwehrbrunnen sabotiert. Foto: Michael Voth
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