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Genthin: Trockenheit sorgt für mehr Einsätze bei der Feuerwehr// böswillige Alarmierung und Fahrlässigkeit sorgt für Unverständnis bei den Einsatzkräften

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 03.07.2019 / 14:31 Uhr von mz/pm
Michael Voth von der Feuerwehr Genthin sagt uns: "Die anhaltende Trockenheit und die damit einhergehende hohe Wald- und Flächenbrandgefahr sorgt für ein erhöhtes Einsatzaufkommen der Genthiner Feuerwehr. Seit Samstag mussten die ehrenamtlichen Kräfte schon zu acht Einsätzen ausrücken, davon sechs Brandeinsätze. Der einsatzreichste Tag war der Sonntag mit insgesamt vier Alarmierungen.

Eine unklare Rauchentwicklung in Richtung Bergzow konnte schnell dem Großbrand im westelbischen Bittkau zugeordnet werden. Bei einem Großbrand in Großwulkow unterstützten wir im Pendelverkehr und beim Aufbau einer langen Wegestrecke bei der Löschwasserversorgung. Von dort aus ging es direkt zu einem Waldbrand bei Neuenklitsche. Gegen 23 Uhr gab es erneut Alarm, in Genthin-Wald wurde starker Brandgeruch gemeldet. Nach einer umfassenden Erkundung wurde der Brandgeruch dem Großbrand im 150 km entfernten Lübtheen in Mecklenburg Vorpommern zugeordnet. Entsprechende Meldungen hatten sich zur gleichen Zeit auch weiter nördlich im Bereich Stendal gehäuft.

Für Unverständnis sorgt eine böswillige Alarmierung in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Gegen 0:45 Uhr werden 14 Einsatzkräfte durch ihre Meldeempfänger aus dem Schlaf gerissen. Am Genthiner Bahnhof sollen mehrere Sträucher brennen, lautete die Einsatzmeldung. Vor Ort konnten die Einsatzkräfte jedoch kein Feuer feststellen. Es folgte eine 30 minütige Suche an den Bahnanlagen im Stadtgebiet, ebenfalls ohne Feststellung. Der Brand einer Hecke am frühen Mittwochmorgen, ausgelöst durch das Abflammen von Unkraut im Garten, stößt ebenfalls auf wenig Verständnis.

In Anbetracht der beginnenden Erntesaison sei hier nochmal darauf hingewiesen, dass auch für die Landwirtschaft Auflagen gelten. Gemäß § 7 der Waldbrandschutzverordnung Sachsen-Anhalt ist bei der Ernte von Getreide während der Waldbrandgefahrenstufen 4 und 5 auf Feldern in geringerem Abstand als 30 m zu Wald unmittelbar nach Anschnitt des Getreides auf der dem Wald zugekehrten Seite ein 5 m breiter durchgepflügter Pflugstreifen anzulegen. Bei den restlichen zwei Einsätzen wurde der Rettungsdienst durch Türnotöffnung bzw. Tragehilfe mittels Drehleiter unterstützt," so Voth.

Bilder

Lange Wegestrecke in Großwulkow 30.06.2019, Foto: Dirk Röber
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