Logo

Landkreis möchte die TGZ - Anteile in Höhe von 47,5% von der Stadt Genthin übernehmen

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 13.10.2018 / 07:02 Uhr von rp
In Genthin hat in dieser Woche der Wirtschafts- und Umweltausschuss getagt. Ein Thema war das Technologie- und Gründerzentrum in Genthin. Grund für diesen Tagesordnungspunkt ist das Herantreten des Landrates Dr. Steffen Burchhardt an den Genthiner Bürgermeister.

Matthias Günther offerierte unter einem Punkt der Tagesordnung genau diesen Sachverhalt und wollte darüber informieren, dass für den Stadtrat eine entsprechende Beschlussvorlage erstellt wurde, die nun durch die einzelnen Ausschüsse gereicht werde. Helmut Halupka (SPD) war sichtlich enttäuscht über die Substanz des Tagesordnungspunktes, er hätte sich eine konkretere Ausführung seitens des Bürgermeisters gewünscht. Konkret sagte er, „Dass es Bewegungen seitens des Landkreises in der Richtung gibt, ist doch schon seit der Stadtratssitzung bekannt, alles was ich hier gehört habe ist nichts Neues, somit ist das Gesagte lediglich ein Schattenboxen hier.“

Wir haben zu dem Thema die Pressesprecherin des Landkreises Frau Claudia Hopf-Koßmann befragt.

1. Meetingpoint Jerichower Land - Aus welchem Grund hat der Landkreis ein Interesse an den Anteilen der Stadt Genthin?

Antwort vom Landkreis (Claudia Hopf-Koßmann)
„In den letzten Wochen gab es Gespräche zwischen dem Landkreis, der Stadt Genthin und dem dritten Gesellschafter, dem Verein „Wirtschaft Jerichower Land“ zur künftigen Personalstruktur der TGZ GmbH. Hierbei wurden auch die künftige Struktur und finanzielle Ausstattung diskutiert. Momentan gibt es hier keine abschließende Abstimmung zwischen den Gesellschaftern. Dieser Meinungsbildungsprozess soll im 4. Quartal dieses Jahres abgeschlossen werden. Ein hilfsweise diskutierte Variante ist die Übernahme der Gesellschafteranteile der Stadt Genthin durch den Landkreis. Hintergrund dieser Diskussion ist die Tatsache, dass der Landkreis eine jährliche finanzielle Zuwendung für die aktive Wirtschaftsförderung durch die TGZ GmbH gewährt. Durch den Landkreis werden hierfür jährlich 20.000 € etatisiert.“

2. Meetingpoint Jerichower Land – Gibt es noch andere Ansätze, die bei Ablehnung des Genthiner Stadtrates zur Auslösung der Anteile seitens des Landkreises verfolgt werden?

Antwort vom Landkreis (Claudia Hopf-Koßmann)
„Nein. An der bisherigen konstruktiven Zusammenarbeit wird festgehalten, sprich der Landkreis wird gemeinsam mit den anderen Gesellschaftern das erfolgreiche Wirken im Rahmen der TGZ GmbH im Bereich der Unterstützung und Förderung der Wirtschaft fortsetzen.“

3. Meetingpoint Jerichower Land - Welche Zukunft sieht der Landkreis mit dem TGZ?

Antwort vom Landkreis (Claudia Hopf-Koßmann)
„Die TGZ GmbH ist seit nunmehr 25 Jahren ein wichtiger Baustein der Wirtschaftsförderung im Jerichower Land. Ein breites Portfolio an Leistungen, angefangen von der Existenzgründung, über Fördermittelberatung bis hin zu Energieeffizienznetzwerken/Digitalisierung, steht den Unternehmern zur Seite.“

Genthin will alleiniger Gesellschafter der QSG mbH werden.

Wie der amtierende Bürgermeister Matthias Günther gestern in der Sitzung des Wirtschafts- und Umweltausschusses sagte, habe er ein Interesse daran, die QSG mbH näher an die Stadt Genthin heranzuziehen. Dazu habe er bereits mit den übrigen Gesellschaftern des Tourismusvereins Genthin, Jerichow, Elbe-Parey e. V., der sich weiter aus der Bürgermeisterin von Elbe-Parey, Nicole Golz und dem Bürgermeister von Jerichow, Harald Bothe zusammensetzt, gesprochen. Diese sollen bereits signalisiert haben, dass sie gewillt sind, der Aufgabe der Anteile an der QSG mbH zuzustimmen.

Nicht allen gefällt der momentane Entwicklungsstand zu diesem Thema Ausschussmitglied und Stadtrat Helmut Hallupka (SPD) fand dafür harte Worte. Er intervenierte mit den Worten, bevor eine solche Entscheidung getroffen werden kann, muss diese erst mal in der Stadtratssitzung beschlussfähig gemacht werden, um dort eine Mehrheitsfindung zu unterhalten. Dafür hätte er sich für diesen Tagesordnungspunkt eine konkretere Ausführung gewünscht. Es kann lediglich durch den Stadtrat, dem Bürgermeister, das Mandat für eine solche Entscheidung gegeben werden. Das Golz und Bothe die Anteile an der QSG loswerden wollen, kann er sich lebhaft vorstellen, doch dies bleibt immer eine Entscheidung der jeweiligen Gesellschafter.

Er sehe die hier vorgebrachten Punkte als nicht behandlungsfähig für diese Sitzung und nannte dies eine „Eierei“ er fühle sich zudem als völlig unbefriedigt durch die Aussagen des Bürgermeisters. Stadtrat Lutz Nitz (Die Grünen), versuchte zu diesem Thema dann die Gemüter wieder zu beruhigen und brachte ein, das bereits in Vorgesprächen, Frau Golz und Herr Bothe gesagt haben, dass ein Wirtschaftsunternehmen keine Aufgabe eines Tourismus Vereins ist und Sie durchaus gewillt sind, sich von der QSG mbH als Gesellschafter zu verabschieden.

Dieser Artikel wurde bereits 846 mal aufgerufen.

Werbung