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Talent aus Sachsen-Anhalt! Vom Kart auf die Rennstrecke

Theater
  • Erstellt: 12.05.2018 / 12:27 Uhr von mz
Aus einem Kindheitstraum ist ein Fulltimejob geworden. Der 27-jährige Dominique Schaak aus Wellen ist Rennfahrer. Wir haben ihn zu einem exklusiven Interview an der Rennstrecke in der Motorsportarena in Oschersleben getroffen. Wie er zum Rennsport gekommen ist, wie gefährlich es ist und welche seine Ziele sind, hat er uns verraten:

Meetingpoint JL: Dominique, seit dem du 8 Jahre alt bist, steht Rennsport für dich an erster Stelle! Was waren bisher deine schönsten Erlebnisse im Rennsport von der Kindheit bis heute?

Dominique Schaak:
"Ich glaube das kann man nur schwer auf ein oder zwei Erlebnisse beschränken. Jedes Jahr hatte viele schöne Momente an die ich gerne zurück denke. Der Kartsport am Anfang meiner Laufbahn war sehr schön weil es noch sehr familiär zuging und man als Kind natürlich gewinnen wollte, es aber in erster Instanz noch ein „Hobby“ war. Ich habe die Rennwochenenden mit meinem Vater geliebt. Ein schönes Erlebnis war zum Beispiel mein erster Sieg in der DTC-Series 2016 in Zandvoort. Oder mein erster Sieg vor heimischem Publikum in der Motorsport Arena Oschersleben 2016.

Auch die Testfahrten mit einem Lamborghini Huracan GT3 für die ADAC GT Masters bleibt für mich unvergessen. Grob würde ich sagen waren die Jahre 2015 und 2016 für mich sehr prägend. Aber schöne Erlebnisse hatte ich in jedem Jahr an die ich mich gerne erinnere. Doch das würde jetzt den Rahmen sprengen."

Meetingpoint JL: Hattest du auch schon gefährliche Situationen bei einem Rennen?

Dominique Schaak:
"Ja absolut, jedes Rennen hat solche Situationen. Man weiß nie was im Zweikampf passiert. Es sind die unvorhergesehenen Szenarien die stets und ständig eintreten können. Auf der Rennstrecke muss man sich dessen bewusst sein. Es gab schon die ein oder andere Situation wo ich danach dachte „puh das hätte böse enden können“. Unfälle und Kollisionen gab es in den 20 Jahren in denen ich Rennen fahre schon. Das gehört zum Rennsport nunmal dazu. Ich bin mir der Gefahr wohl bewusst."

Meetingpoint JL: Du bist Rennfahrer. Was bedeutet das in Sachen Trainings, Diäten
und hast du überhaupt einen „normal“ Mainstream-Job?

Dominique Schaak: "Ich trainiere fast täglich 3 Stunden. Körperliche Fitness ist sehr wichtig. Viele unterschätzen den Motorsport. Wir sind dort hohen Belastungen ausgesetzt und auch extremer Hitze im Cockpit. Um die 65 grad die wir in den Rennen aushalten. Wir müssen voll konzentriert sein, und das holt man sich über die körperliche Fitness. Diäten würde ich nicht direkt sagen. Wir achten schon auf die Ernährung. Das ist auch ein absolutes muss.

Der Motorsport ist mein Job. Platz für etwas anderes ist da nicht. Sponsoren Pflege, Events, Training, Marketing und die Rennen, das ist ein Full-Time Job. Ich lebe das mit voller Leidenschaft und zu hundert Prozent. Entweder ich mache etwas zu hundert Prozent, oder ich lasse es. Ich habe viele Jahre neben dem Rennsport in Schichten gearbeitet. Das hat sich auf Dauer nicht vertragen. Man muss das Lieben was man tut, und das tue ich. Ich habe natürlich auch eine Berufsausbildung gemacht. Man weiß ja nie was passiert und wie lange man Rennen fahren kann."

Meetingpoint JL: Was sind deine Erfolgsgeheimnisse?

Dominique Schaak:
"
Mein Erfolgsgeheimnis? Ich denke meine Leidenschaft zu diesem Sport. Ich brenne dafür. Für mich gibt es nichts anderes und ich lebe das. Ich setze mir klare Ziele. Und selbst wenn ich diese nicht sofort erreiche, mache ich solange weiter und suche ein Weg dieses Ziel früher oder später zu erreichen. Natürlich gibt es auch Rückschläge, die wird es immer geben. Aber wenn man immer weiter macht erreicht man irgendwann sein Ziel. Man muss Geduld haben und immer weiter sein Ziel verfolgen egal wie schwer es ist. Es wird auch immer Leute geben die einem sagen das man es nie schafft, aber man schafft es nur dann nie wenn man aufgibt.

Ich tue das für mich und nicht für andere. Ich bin der Meinung viele geben zu schnell auf. Ich nicht. Das führt langfristig zum Erfolg denke ich. Der Motorsport ist eigentlich ein Sport der sehr vom finanziellen Backround der Fahrer geprägt ist. Und ich würde sagen sogar zu 80 Prozent. Ich bin von Haus aus nicht Privilegiert mir mit finanziellen Mitteln den Weg nach oben durch viele Testfahrten zum Beispiel zu erkaufen. Deshalb fallen mir manche Schritte schwere oder führen über Umwege in größere Rennserien. Aber das stört mich nicht. Dadurch habe ich das ganze zu schätzen gelernt. Ich habe gelernt jede Minute im Cockpit zu genießen weil ich nicht weiß ob es vielleicht die letzte Saison ist. Ich bekomme sehr tolle Unterstützung aus der Region durch Sponsoren, Freunde und meiner Familie. Ich bin dafür sehr dankbar, denn ohne diese Unterstützung könnte ich nicht starten und meinen Sport ausüben."

Meetingpoint JL: Adrenalin, Leidenschaft und Fortschritt treiben dich an, was sind seine größten Ziele. Du bist jetzt 27 Jahre. Welche sind deine größten Ziele bis zu deinem 30. Geburtstag?

Dominique Schaak:

"Ehrlich gesagt habe ich meine Ziele bereits erreicht. Zumindest die ich mir am Anfang der Laufbahn als Kind gesetzt habe. Damals sagte ich zu meinem Vater „Papa ich möchte eines Tages mal mit großen Rennwagen Rennen fahren“. Das habe ich erreicht. Es klingt komisch ich weiß, aber wie ich schon sagte war es meiner Familie finanziell nicht möglich mir diesen Sport zu finanzieren. Es war undenkbar nach dem Kartsport mal Automobilsport Fuß zu fassen, oder gar ein Rennen dieser Art zu bestreiten. Doch es hat geklappt.

Nun stecke ich mir kleinere Ziele. Ich fahre dieses Jahr für Allied Racing in einem Porsche Cayman GT4 und mache so eine Art Aufbau Jahr. Das war ein Wunsch von mir, da das Rennteam sehr viel Erfahrung hat. Nun möchte ich viel lernen und setze mir „kleinere“ Ziele. Zum Beispiel möchte ich in den nächsten ein oder zwei Jahren mal einen Gaststart im Porsche Carrera Cup machen. Am liebsten vor heimischem Publikum in der Motorsport Arena Oschersleben. Es wäre ein Traum mal im Porsche Carrera Cup oder der ADAC GT Masters eine ganze Saison zu bestreiten.

Aber das sind aktuell Träumereien. Ein Ziel ist es mit dem Porsche GT4 in der Saison 2019 in der GT4 European Series zu starten. Doch das hängt alles davon ab wie es sich mit den Sponsoren zukünftig entwickelt. Bis ich 30 bin habe ich mir einen genauen Fahrplan gemacht, den möchte ich hier jedoch noch nicht verraten. Dafür müssen noch intern ein paar Dinge besprochen werden die für die Zukunft ausschlaggebend sind. Ich gebe einfach mein bestes und wünsche mir das ich meine Ziele erreichen werde."

Bilder

Rennfahrer Dominique Schaak. Foto: Dominique Schaak
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