Steffi von Steffis Tierhilfe hat einen neuen außergewöhnlichen Patienten: Vor kurzem kam Alberta mit gerade mal 285 g zu mir. Mit dem Gewicht ist sie viel zu leicht, um den Winterschlaf anzutreten. Als Jungigel sollte Alberta mindestens 600 g haben, um den Winterschlaf zu schaffen.
Alberta ist eine Albino-Igelin und fällt sehr durch ihr Aussehen auf. Nur wenige bekommen einen Albino-Igel zu Gesicht, denn sie sind eher selten. Nur einer von knapp tausend Igeln ist ein Albino. Durch einen Mangel an Pigmenten kommt es zu den roten Augen, den weißen Stacheln und einer rosa Haut. Es gibt die Meinung, dass Albino-Igel keine Chance in der Natur haben. Dies ist aber nicht der Fall. Da Igel nachtaktive Tiere sind, spielt die bei albinotischen Tieren und Menschen häufig auftretenden Sehschwierigkeiten und Lichtempfindlichkeiten kaum eine Rolle. Auch Immunschwächen, Anfälligkeiten für Krankheiten oder andere Einschränkungen wurden bei Igeln bisher nicht beobachtet.
Andere Tierarten verstoßen Albinos häufig aus dem Rudel oder töten sie sogar. Für Albino-Igel besteht dahingehend keine Gefahr, da sie ohnehin Einzelgänger sind. Genau wie die allseits bekannten dunkel gefärbten Igel müssen sich auch die Albino-Igel vor Fressfeinden in Acht nehmen. Wobei sie von ihren natürlichen Feinden nicht leichter aufgespürt werden, als ihre dunklen Verwandten.
Albinismus ist rezessiv, das bedeutet, die normale Färbung ist dominant und setzt sich bei der Vererbung durch. Das Genmaterial ist also auch nicht schlecht, wie manche annehmen und dies als Argument anführen, um Albino-Igel nicht in die Natur zu entlassen.
Alberta ist auch als Albino-Igelin ein ganz normaler Igel, der, wenn sie groß und stark ist, der Natur wieder zurückgegeben wird.