Logo

Magdeburg gelingt die Überraschung; 13:12 Heimsieg über den Tabellenführer OSC Potsdam II vor fast ausverkaufter Halle

Sport
  • Erstellt: 22.01.2023 / 11:55 Uhr von os
Lange Zuschauerschlangen vor der Dynamo Schwimmhalle hatte es schon lange nicht mehr gegeben. Über 200 Zuschauer kamen zum TOP Spiel in der 2. WLO und werden ihren Besuch sicher lange nicht vergessen!

In einem dramatischen und engagierten Wasserballmatch schlagen die Herren der Wasserball Union Magdeburg am Samstag, 21.01.2023, überraschend den zu diesem Zeitpunkt in der 2. WLO führenden OSC Potsdam II mit 13:12 (2:2, 3:4; 3:4; 5:2). Vor dem Match hatten sich die Magdeburger viel vorgenommen, wollten das 8:8 Unentschieden vom letzten Wochenende in Zwickau vergessen machen und den guten Lauf der Potsdamer beenden.

Dazu konnte WUM-Trainer Marc Böer, der seine Spielberechtigung wegen seiner Sperre aus dem Halle Spiel erst kurz vor dem heutigen Match von der LGO erhalten hatte, aus dem Vollen schöpfen. Bis auf Tom Hagendorf (Trommelfellverletzung) waren alle Spieler an Bord. Bereits im ersten Viertel deute sich an, dass das Spiel von beiden Seiten sehr engagiert geführt wird. Die erste große Chance hatten die Potsdamer, doch sie setzten einen 5m Strafwurf nur an die Latte. In der Folge gelang ihnen die 0:1 Führung, die jedoch durch Vincent Winkler in einem Überzahlspiel ausgeglichen wurde.

Ebenfalls eine Überzahl nutzten die Gäste zur erneuten 1:2 Führung. Gut eine Minute vor der ersten Sirene nutzte Duncan Händel ebenfalls eine Überzahl zum 2:2 Ausgleich. Bereits hier machten sich die in der fast ausverkauften Halle weilenden Wasserballfans lautstark bemerkbar und honorierten den starken Auftritt des WUM-Teams mit viel Applaus. Mit Beginn des 2. Viertels wurde dieser noch lauter als Wilhelm Block die Hausherren erstmals mit 3:2 in Führung brachte. Doch den Gästen gelang postwendend der 3:3 Ausgleich. Aufopferungsvoll kämpften beide Teams um jeden Ball und jeden Zentimeter Wasservorteil.

In der Mitte des Viertels schnappte sich Vincent Winkler den Ball und hämmerte diesen aus gut neun Metern ins obere rechte Toreck zur erneuten 4:3 WUM Führung. Doch Potsdam konnte per 5m Strafwurf erneut ausgleichen. Zwar gelang Lukas Schulle ebenfalls per Strafwurf das 5:4, doch die Brandenburger kamen durch zwei Treffer in Folge noch vor der Halbzeitsirene zur ihrer 5:6 Führung. Es blieb eng, kein Team konnte sich absetzen. Als die Brandenburger mit Wiederbeginn sogar aus 5:7 erhöhten, schien sich das Blatt aber gegen die Magdeburger zu wenden. Doch ein an diesem Tag über sich hinauswachsender Marc Böer im WUM Tor verhinderte mit zahlreichen Superparaden einen höheren Rückstand. Willi Blocks 6:7 konterten die Gäste erneut postwendend mit dem 6:8.

Aber die Magdeburger gaben nicht auf, wollten dem Favoriten unbedingt Paroli bieten. Moritz Lehnert nutzte eine Überzahl zum erneuten Anschlusstreffer. Mit viel Glück gelang den Potsdamern das 7:9, als ein Wurf von ihnen an die Latte ging und sie den Abpraller im Tor versenken konnten. Zu diesem Zeitpunkt war Magdeburgs Lukas Schulle wegen dreier persönlicher Fehler nicht mehr im Wasser. Erneut Vincent Winkler und ein Potsdamer Treffer brachten vor den letzten acht Minuten ein 8:10 Rückstand der WUM. Und dann überschlugen sich die Ereignisse.

Erst traf Tim Richter zum 9:10 und dann Jan Naveau mit einem gefühlvollen Direktheber zum 10:10 Ausgleich. Die Halle stand wie eine Wand zu ihrer Mannschaft und honorierte die starke Leistung lautstark. Trotzdem gelang den Potsdamern die 10:11 Führung. Da waren noch fast sechs Minuten zu spielen. Magdeburg schmiss alles rein und kämpfte leidenschaftlich um jeden Ball. Einen Wasserverweis für die Gäste nutze die WUM zum viel umjubelten 11:11 Ausgleich durch Willi Block in Überzahl. 3:45 Min vor dem Ende waren die Zuschauer aus dem Häuschen, als Vincent Winkler mit einem verwandelten 5m Strafwurf die WUM wieder mit 12.11 in nach vorne warf.

Die Stimmung in der Halle wurde gedämpft, als die Gäste zum erneuten Ausgleich kamen (12:12). In den letzten drei Minuten boten sich beiden Teams noch Gelegenheiten zum Führungstreffer, aber die jeweiligen Abwehrreihen verhinderten die Tore. Aber 4 Sekunden vor dem Ende brach erneut lautstarker Jubel aus. Kapitän Vincent Winkler hatte mit seinem fünften Treffer das 13:12 erzielt. Nach einer Auszeit der Potsdamer und dem letzten vergebenen Angriff der Gäste lagen sich die Zuschauer in den Armen und die Magdeburger Wasserballer jubelten hemmungslos.

„Das war heute eines der besten und dramatischsten Wasserballspiele, die ich in meiner langen Kariere bisher erlebt habe“, strahlte ein glücklicher WUM Chef und Torwart Detlef Klotzsch, „Ich glaube, der Wille hat heute Berge versetzt. Heute hat sich jeder für den anderen den A… aufgerissen. Zudem waren wir durch insgesamt sieben Torschützen schwierig auszurechnen. Und dann war da auch noch Marc Böer im Tor, der einen überragenden Tag hatte und sogar zwei Strafwürde parierte.“ Damit bleiben die Magdeburger als einziges Team der Liga weiterhin ohne Niederlage.

Schon am nächsten Wochenende empfangen die Elbestädter den Liga-Dauerrivalen ASC Brandenburg zum A2 Derby und damit zum nächsten TOP-Spiel in ihrem Wohnzimmer. Anwurf ist wie immer Samstag 18.00 Uhr.

Bilder

WUM-Torwart Marc Böer in Action, Quelle: WUM/Robert Wahren
Dieser Artikel wurde bereits 2.461 mal aufgerufen.

Werbung