Logo

Burger Feuerwehr am Limit: Einsatzkräfte sind stärker denn je gefordert

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 28.09.2022 / 07:04 Uhr von cl
Waldbrände, schwere Autobahnunfälle oder Gartenlauben, die in Flammen stehen – all das hat die Freiwillige Feuerwehr Burg in diesem Jahr schon zuhauf erlebt. Die Spannung für die Einsatzkräfte reißt nicht ab. 231 Einsätze wurden in diesem Jahr bereits bestritten – und noch ist nicht Schluss. Wir haben mit den Kameraden über die aktuelle Lage gesprochen:

Viel Freizeit musste in den vergangenen Monaten investiert werden, oftmals mussten die Familien der Kameraden auf Zeit mit ihnen verzichten. So lautet das Fazit von Ortswehrleiter Jens Wiedemann. Im vergangenen Jahr hatte es insgesamt 203 Einsätze gegeben. „Nun sind wir schon bei 231 Einsätzen in diesem Jahr und wir haben noch über zwei Monate vor uns“, erklärt der Wehrleiter mit Blick auf die Belastung der Feuerwehrleute. Allein am vergangenen Samstag rückten die Brandschützer gleich dreimal an einem Tag zu Einsätzen aus. Dreimal mussten sie dafür aus dem Wochenend-Modus raus, die Familie allein lassen, die Gartenarbeit stehen lassen.

Vergessen darf man dabei eines nicht: „das ist ein Ehrenamt. Alle sind motiviert und bemüht dabei, aber die vielen Einsätze gehen schon an die Kräfte“, resümiert Jens Wiedemann. Dazu kommen die wöchentlichen Ausbildungsabende, immer donnerstags. Auch hier müssen hin und wieder Abstriche gemacht werden. „Wenn die Kameraden vorher schon zu einem sechsstündigen Waldbrand ausgerückt sind, ist man danach fertig. Dann kann man schwer noch einen Ausbildungsabend dranhängen“, macht der Wehrleiter deutlich. Die Waldbrandsaison geht ihrem Ende entgegen, doch ruhiger wird es damit vermutlich nicht. In der kalten Jahreszeit kämen andere typische Einsätze, wie zum Beispiel umgekippte Kerzenständer oder Alarmierungen im Zusammenhang mit Kaminöfen, dazu.

Der Ortswehrleiter selbst ist hauptamtlich angestellt, ebenso ein Gerätewart. Das gilt aber nur für die Dienstzeit bis 16 Uhr. Nicht selten muss die Feuerwehr aber auch in den Abend- und Nachtstunden ausrücken. Durchschnittlich 20 bis 25 Einsätze monatlich schlagen in diesem Jahr bereits zu Buche. „Alles nach Feierabend ist genauso Ehrenamt“, so Wiedemann. Die Situation im Allgemeinen sei keine leichte. Das bestätigt auch Marc Sommer, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit in der Burger Feuerwehr. „Das ist natürlich anstrengend, dafür müssen die Kameraden viel Freizeit investieren. Die Einsätze können wir bisher trotzdem gut abdecken. Bei größeren Einsatzlagen arbeiten aber natürlich mehrere Feuerwehren zusammen“, so Sommer.

Ein großer Wunsch der Feuerwehrleute ist immer noch ein neues Gerätehaus. Kürzlich hatte Bürgermeister Philipp Stark berichtet, dass trotz Schwierigkeiten [wir berichteten] im Herbst nächsten Jahres der Spatenstich gesetzt werden soll. „Für diese intensive und fordernde Arbeit, brauchen wir auch die richtigen Rahmenbedingen. Daher brennt der Neubau des Gerätehauses wirklich allen unter den Nägeln“, bestätigt Ortswehrleiter Jens Wiedemann. Wichtig sind aber vor allem die engagierten Menschen: die Burger Feuerwehr freut sich stets über weiteren Zuwachs und Menschen, die Interesse haben, ein sinnvolles Hobby mit Herz und Verstand zu leben.

Bilder

Foto: FFW Burg/ Marc Sommer
Dieser Artikel wurde bereits 1.637 mal aufgerufen.

Werbung