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Feuerwehr Burg blickt auf ereignisreiches Jahr 2021 zurück// Samstag steigt die 150-Jahrfeier!

Stadtgeschehen
  • Erstellt: 21.06.2022 / 15:02 Uhr von cl/pm
Auch 2021 war in der Burger Feuerwehr einiges los. Die Corona-Pandemie hatte besonders das Ausbildungsgeschehen fest im Griff. Aber auch viele andere Herausforderungen gab es zu bewältigen: nicht nur zu Bränden sondern auch zu schweren Autobahnunfällen oder Gewässerverunreinigungen wurden die Kameraden alarmiert. Der Ortswehrleiter Jens Wiedemann blickt auf ein Jahr mit vielen Turbulenzen zurück:

Ausbildung unter erschwerten Bedingungen
„Auch das Jahr 2021, auf das wir heute gemeinsam zurückblicken, war geprägt von der Corona-Pandemie. Über lange Zeit war es wiederum nicht möglich, die Dienstabende und die damit verbundenen Ausbildungen in gewohnter Weise durchzuführen. So mussten sich die Kameradinnen und Kameraden erneut eigenverantwortlich mit den vorgesehenen Ausbildungsinhalten sowie der Funktion und Benutzung der neu beschafften Technik auseinandersetzen. Insgesamt konnten im Laufe des Jahres nur 29 Dienstabende durchgeführt werden. Einige Kameradinnen und Kameraden nahmen aus Vorsicht nicht daran teil. Für alle Anwesenden galt eine Test- und Maskenpflicht. Zudem durfte die Ausbildung nur in Kleinstgruppen stattfinden. Alles in allem keine idealen Voraussetzungen, um das Ausbildungsniveau auf dem gewohnt hohen Maß zu halten. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Lage bald normalisiert.

Besonders für die Kameradinnen und Kameraden, die sich in der Grundausbildung befinden, war es eine sehr schwierige Situation. Die Grundausbildung wird mit einer Prüfung abgeschlossen, die allerdings mit einer vorgeschriebenen Anzahl an Ausbildungsstunden vorgegebenen ist. Die Anzahl der Stunden unter den beschriebenen Umständen zu erreichen, war und ist eine langwierige Angelegenheit. Danke an alle, die trotzdem nicht aufgegeben haben und dabeigeblieben sind. Ein besonders großer Dank gilt an dieser Stelle denen, die die Ausbildung durchgeführt und organisiert haben“, so Ortswehrleiter Jens Wiedemann.

Schwere Unfälle auf der Autobahn
„Immer wieder wurden wir auf die Autobahn zu schweren Verkehrsunfällen alarmiert. Vor allem zu der Zeit, als die Brücke in Richtung Magdeburg in Stand gesetzt wurde, waren zahlreiche Einsätze dieser Art zu verzeichnen. Dabei kam es oftmals zu hohen Belastungen für alle am Einsatz Beteiligten. Um eine nach einem Auffahrunfall komplett deformierte Fahrerkabine eines LKW zu öffnen und damit den Zugang zu dem eingeklemmten Fahrer zu ermöglichen, bedarf es eines großen technischen Aufwands und hoher körperlicher Anstrengung der eingesetzten Kameradinnen und Kameraden. Dazu kommen die psychischen Belastungen, wenn bei solch einem Einsatz schwerverletzte Personen gerettet oder Tote geborgen werden müssen. Wir sind sehr froh, dass es inzwischen verschiedene Angebote gibt, die Kameradinnen und Kameraden die Möglichkeit bieten, bei der Aufarbeitung solcher Einsätze professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen“, erzählt Jens Wiedemann.

„Feuer-freudige“ Person setzt leerstehendes Gebäude in Brand
„Natürlich wurden wir als Feuerwehr auch zu Bränden alarmiert. Dreimal hieß das Einsatzstichwort dabei „Brand in leerstehendem Gebäude in der Bahnhofstraße“. Vor Ort wurde bei mehreren Einsätzen eine Person festgestellt, die angab, Freude am Flackern eines Feuers zu haben. Glücklicherweise konnten wir in allen Fällen das Übergreifen der Flammen auf das Gebäude und damit größeren Schaden verhindern“, so der Ortswehrleiter.

Drohne kommt bei Gewässerverunreinigungen zur Lageerkundung zum Einsatz
„Mehrfach wurden wir im Jahr 2021 zu Gewässerverunreinigungen gerufen. Ein gesunkenes Sportboot im Kanal an der Gossel erforderte gleich zwei Mal unseren Einsatz. Beim ersten Mal wurden wir in den Abendstunden des 17.12.2021 alarmiert. Schwierig gestaltete sich vor Ort der Zugang zum havarierten Boot mit allen benötigten Materialien sowie die einbrechende Dunkelheit. Trotzdem gelang es zunächst die Ausbreitung der auslaufenden Betriebsstoffe zu verhindern. Leider konnte das Auslaufen am Boot nicht gestoppt werden, was einen zweiten Einsatz am nächsten Tag erforderlich machte. Diesmal bei Tageslicht gelang es, eine weitere Ausbreitung der Verunreinigung endgültig zu unterbinden.
War bei dem eben beschriebenen Einsatz der Verursacher klar, so konnte bei einer sehr großen Verunreinigung am 16.06.2021 auf dem Niegripper See und dem Elbe-Havel-Kanal kein Verursacher festgestellt werden. Weite Wasserflächen waren mit einer deutlich erkennbaren Diesellage überzogen. Das ganze Ausmaß wurde nach der Erkundung mittels unserer Drohne erkennbar. Es war das erste Mal, dass diese zum Einsatz kam. Dabei wurde schnell deutlich, welche neuen Möglichkeiten die Lageerkundung aus der Luft zur Feststellung einer Einsatzlage bietet. Inzwischen wird die Drohne von uns regelmäßig genutzt, um eine zusätzliche Erkundung von oben durchzuführen“, so der Burger Ortswehrleiter.

Feuerwehr auch außerhalb des Tagesgeschäftes im Einsatz
„Auch außerhalb des Einsatzgeschehens waren wir wieder aktiv. So übernahmen einige Kameradinnen und Kameraden die Absicherung des Lichterfests im Flickschupark und des Höhenfeuerwerks zum Abschluss des Rolandfestes. An vielen Stellen spüren wir inzwischen, dass unsere Arbeit bei den Einwohnerinnen und Einwohnern der Stadt wahrgenommen wird und ein hohes Ansehen genießt. Einer der Gründe dafür ist sicherlich unsere Präsentation bei Facebook. Dort wird über die Tätigkeit unserer Feuerwehr berichtet und es gibt zu jedem Einsatz eine kurze Zusammenfassung des Geschehens. Über 5000 Follower, die die Facebookseite regelmäßig nutzen, sind ein deutlicher Ausdruck des bestehenden Interesses. Ein großer Dank gilt an dieser Stelle unserem Facebook Administrator, der alle Interessierten regelmäßig mit neuen Informationen zu unserer Feuerwehr und mit Berichten und Bildern zu den Einsätzen versorgt“, lobt Wiedemann.

Missachtung der Arbeit: Einbruch ins Gerätehaus
Zwar konnte die Burger Feuerwehr 2021 vier neue Mitglieder begrüßen, doch die Arbeit wird nach Aussagen von Jens Wiedemann nicht von allen geschätzt. So kam es im April vergangenen Jahres zu einem Einbruch in das Gerätehaus. „Die Täter kletterten über das Hoftor, öffneten gewaltsam die hintere Eingangstür und gelangten auf diese Weise in die Fahrzeughalle. Gezielt suchten sie nach moderner Technik. Sie entwendeten unter anderem fast die gesamte neuangeschaffte Beladung des VRW. Von dort wurden unter anderem Schere und Spreizer samt Akkus gestohlen. Erst am nächsten Morgen wurde der Einbruch bemerkt. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn es in dieser Nacht zu einem Verkehrsunfall gekommen und eine zeitnahe Hilfe wegen der gestohlenen Technik nicht möglich gewesen wäre“, zeigt sich der Wehrleiter schockiert.

Ein positives Fazit für 2021
Insgesamt gebe es nach Aussagen von Jens Wiedemann aber viel Positives aus dem vergangenen Jahr zu berichten. Stets seien zu jeder Tages- und Nachtzeit genügend Kameraden zur Stelle gewesen, um die Einsätze abzudecken. Ebenso konnten die Berufungen verschiedener Führungskräfte durchgeführt werden. Drei Gruppenführer wurden zu Zugführern berufen. Hinzugekommen ist außerdem ein neuer Gruppenführer. „Die in der Risikoanalyse der Stadt Burg vorgesehene Führungsstärke ist damit allerdings noch nicht erreicht, so dass auch in den kommenden Jahren weitere Kameradinnen und Kameraden die entsprechenden Lehrgänge am IBK Heyrothsberge besuchen werden, um anschließend als Führungskräfte zur Verfügung zu stehen“, blickt Wiedemann in die Zukunft. Ein Lob gibt der Wehrleiter auch an die Jugendwarte, die die Jugendlichen mit viel Engagement auf ihre Aufgaben in der Feuerwehr vorbereiten.

Auch im Bereich der Ausrüstung und Technik ist die Burger Feuerwehr ein gutes Stück vorangekommen. So gibt es z.B. für alle Kameraden neue Funkmeldeempfänger. Umgesetzt wurde auch die Beschaffung eines neuen Vorausrüstwagens und eines Gerätewagen-Logistik. „Moderne Feuerwehrtechnik benötigt natürlich ein modernes Gerätehaus. Wir hoffen sehr, dass die Arbeit, die die Stadt und einige unserer Kameradinnen und Kameraden in den zurückliegenden Jahren bereits in die Planungen investiert haben, bald Früchte trägt und der Bau beginnen kann“, zeigt sich der Wehrleiter hoffnungsvoll.

Großer Dank an Kameraden und Stadtverwaltung
„Abschließend möchte ich wieder Danke sagen. Danke an alle, die unsere Feuerwehr finanziell, mit Sachspenden oder kleinen Hilfeleistungen unterstützen. Mein Dank gilt zudem der Stadt“, so Wiedemann. Stadtrat und Stadtverwaltung hätten im Haushalt die nötigen Mittel zur Verfügung gestellt, um den Investitionsstau ein Stück weit abzubauen. „Zu guter Letzt gilt mein Dank allen Kameradinnen und Kameraden und ihren Familien. Ohne euch geht es nicht. Es ist oft nicht leicht, das Familienleben und die Feuerwehr unter einen Hut zu bekommen. Nicht selten muss der Beginn des Ausflugs zum Zoo, die Fahrt zum Einkaufen oder der Geburtstagsbesuch bei Oma und Opa warten, weil der Funkmeldeempfänger wieder einmal gepiept hat. Ihr seid trotzdem zur Stelle und helft da, wo die Feuerwehr Burg gerade gebraucht wird. Vielen Dank dafür!“, so der Burger Ortswehrleiter Jens Wiedemann.

Kleiner Tipp zum Feuerwehr-Jubiläum:
Die Burger Feuerwehr feiert an diesem Samstag ihr 150-jähriges Bestehen. Am Gerätehaus in der Brüderstraße gibt es ab 10 Uhr zahlreiche Aktionen, wie Live-Musik, Rundfahrten, Technikschau, Hüpfburg, Feuerwehrvorführungen, Kinderspaß u.v.m. Ab 15 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen und Live-Musik mit der Big Band der Burger Musikschule.

Bilder

Foto: FFW Burg Marc Sommer
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